- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Trettioandra Bandet. Ny följd. Tjugoåttonde Bandet. 1916 /
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(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
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36 Vrátný: Das Stockh. Hom.-Buch.
Behandlung der lateinischen Yorlage, dass man dem Über-
setzer ziemlich viel Selbstständigkeit zuerkennen muss.
Es giebt dann einige, etwa 6—8, meistens kürzere
Stücke, für welche ich keine lateinische Yorlage gefunden
habe und zugleich in Zweifel bin, ob ich in denselben ori-
ginale Arbeiten erblicken darf. Alle übrigen Stücke halte
ich für mehr oder weniger selbstständige Arbeiten.
Und es hält wirklich schwer, den isländischen Priestern
jener Zeit jede homiletische Selbstständigkeit abzusprechen.
Diese Männer haben viel gelesen und wahrscheinlieh auch
viel gehört. Manche unter ihnen haben im Auslande stu-
diert, vielleicht fremde Klöster und Kirchen besucht, dort
vieles vernommen, vieles ihrem Gedächtnisse eingeprägt, man-
ches vielleicht auch abgeschrieben oder sich angemerkt. Es
war ihnen geläufig (ausser den eigentlichen theologischen)
eine Menge von verschiedenen kleinen Kentnissen, wie sie
auch uns, heutigen Priestern, vielfach geläufig sind, z. B.
verschiedene liturgische Erklärungen, symbolische Deutungen,
viele Schriftstellen und Stellen aus den Kirchenvätern oder
anderen kirchlichen Schriftstellern, aus dem Brevier und
dem Messbuch, lauter Dinge, die man liest oder hört, die
man dann gelegentlich reproducieren kann, ohne immer an-
geben zu können, wo man eben dies oder jenes gelesen oder
gehört hat. Mit solchen Gedanken und Kentnissen können
wir unsere Ansprachen und Predigten durchweben und
ausschmücken, ohne dass unsere Rede dadurch aufhört eine
selbstständige Arbeit zu sein. Das gleiche kann, und in noch
grösserem Masse, auch von den Priestern jener Zeit gelten,
deren Bücher- und überhaupt Quellenvorrat mehr beschränkt
war, aber eben infolgedessen in ihrem Gedächtnisse tiefere
Spuren hinterlassen konnte. Es waren unter diesen Priestern
Männer, wie jener Ingimundr, Onkel des späteren Bischofes
Gudmundr von Hólar, der nach Norwegen reisend seine
Bücherkiste als seinen kostbarsten Schatz mit sich führte.

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