Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - John Loewenthal, Zur germanischen Wortkunde (Forts.) - 55. an. vestr - 56. an. natt
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104 Loewenthal: Zur germanischen Wortkunde.
seits sind mit dem ersten Teil dieser Worte verwandt. Der
zweite Teil jedoch ist idg. *kero-s bezw. *pero-s; dieses Wort
gehört zu an. hyrr ”Feuer”, got. haúri ”Kohle”, let. zeri
”Glutsteine” und bedeutet ”Glut”; jenes zu slov. spar ”die
Schwüle”, solnce pari ”die Sonne hebt Dünste empor” = ”die
Sonne bewirkt Schwüle”, sparni, soparni ”schwül”, rus. paru
”Dampf”, pariti ”schwül sein”, let. pörs ”Dampf”, apr. pore
”Brodern”, lit. periù, peréti ”brüten (auf Eiern)”, poln. per-
zynka ”glühende Asche”, gr. jdjungqjui, nggdo und bedeutet
”Schwüle”. Idg. *ué-kero-s ”dem die Glut hinab ist”, *ué-spero-s
”dem die Hitze ab ist” sind eigentlich Beiworte: *uékeros
akmð(r) ^ ”der Himmel, dem die Glut hinab ist”, *uésperos
akmö(r) *) ”der Himmel, dem die Schwüle hinab ist”. Beide
Ausdrücke sind wie man sieht Benennungen des Sommer-
abends und ebenso wie an. dagr ”Tag”, daszu ai. dähati
”brennt” gehört, späterhin verallgemeinert.
56. an. nätt.
An. nätt ”Nacht” u. s. w. gehört zu ir. innocht ”hac
nocte”, lat. noir, gr. alb. natë, lit. naktis, alg. noètï, ai.
nâktï-s ”Nächte”, nak ”Nacht”, nàkta ”zwei Nächte”, náktam
”noctü” sowie zu gr. vv%a *vimvoog, Jiavvv%ioç ”die ganze
Nacht dauernd”, kymr. keno ”hac nocte”, lit. nakvóti ”über-
nachten”.
Die Stämme sind nok- und nogh- und wechseln mit
einander wie die von poln. smuk ”Engpass”, abg. smuèati
”kriechen” und poln. smug ”Engpass”, lit. smáugiu ”drücke die
Luftröhre zu”, an. smuga ”enge Öffnung”, gr.
Idg. nok- liegt sonst noch vor in ai. nakulá-s”eine be-
stimmte Farbe bezeichnend” ”Ichneumon”, nakuli ”Ichneu-
monweibchen” ”Saffran”, sowie dehnstufig in lit. nókti ”reift”
*) idg. akmü(r) ”Himmel” eigentl. ”Steingewölbe (ai. ásman-> gr. ’
AufioVj
lit. Äkmü) vgl. Beichelt, I. F. 32 p. 23 ff; idg. *á%mor, kamnés "Stein”, vgl.
Bomeker. Slaw. Et. Wb. I s. v. kamy.
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