Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - John Loewenthal, Zur germanischen Wortkunde (Forts.) - 57. an. aptann - 58. ahd. ostarun - 59. got. sugil - 60. an. mor - 61. ahd. lisca
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106 Loewenthal: Zur germanischen Wortkunde.
”Wasser”, ai. ap- ”Wasser”; vgl. gr. ágyóg ”hell” ”schnell”,
lat. mico ”schimmere” ”zucke”.
58. ahd. östarün.
Ahd. östarün ”Ostern”, ags. Eostre weisen auf eine ger-
manische Göttin Auströ zurück. Deren Name wird ge-
wöhnlich zu lat. auröra u. s, w. gestellt.
Wie soll aber eine Frühlingsgöttin mit der Morgenröte
etwas zu schaffen haben? Die urgermanische Heimat lag
doch nicht am Nordpol?
Viel einleuchtender wäre, germ. Auströ zu ahd. wasal
”Feuer” zu stellen, wozu auch abg. vesna ”Frühling”, lit.
wasarà ”Sommer”, ai. vasantá-s ”Frühling” u. s. w.; zum
Ablaut vgl. lit. daüsos pl. ”Luft” und dvesiù ”ich atme”.
Zur Sache vgl. Catull. carm. 46: iam ver egelidos re-
fert tepores.
59. got. sugil.
Got. sugü ”Sonne”, ags. segl ”Sonne”, swegel, swegl
”Himmel, Sonne”, swegle ”strahlend” ist bislang ohne sichere
Erklärung geblieben. Die Worte gehören möglicherweise zu
an. sveggja ”(ein Schiff; wenden”, lit. sulcü, sùkti ”drehen”; man
denke an ”Sonnenwende” und vgl. an. rgàull ”Sonne”, ags. rador
”Himmel” u. s. w. zu lat. rota ”Rad”, ir. rethim ”laufe”.
Ags. swigli u. s. w. demnach zunächst ”sonnig”.
60. an. mör.
An. mör ”Steppe, Heide” ist bislang ohne rechte Er-
klärung. Es setzt möglicherweise germ. *möhaz, idg. *smö-
gho-s fort und gehört zu abg. smaglu ”fuscus”, cech. smaèiti
”dörren, rösten”. An. mör also ”das Rauchen” ”wo es raucht”,
demnach vom Heiderauch benannt. Ähnlich rus. parü ”DampP
und ”Brachfeld”.
61. ahd. lisca.
Ahd. lisca, mnd. lösch ”phleum pratense L.” ”Liesch-
gras” ist m. W. bislang unerklärt. Es setzt germ. *liskö
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