Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - John Loewenthal, Zur germanischen Wortkunde (Forts.) - 63. mnd. wolde - 64. got. *wizdila
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108 Loewenthal: Zur germanischen Wortkunde.
slov. voigä ”Goldamsel7
1
. Mit dem in Farbezeichnungen
nicht seltenen Suffix -go- : lit. márgas ”bunt”, gr. àjuoAyôç
”Dunkel”, ir. meirg ”Rost” nhd. falke (zu gr. jteàioç).
Die Grundbedeutung von idg. uel- scheint ”brennen”
gewesen zu sein, vgl. ahd. walrn ”Hitze, Glut”, gr. àXèa
”Sonnenwärme”.
Sollte der Name des germanischen Gottes Loki nicht,
wie Kock will, zur Sippe von lat. luceo gehören *), und nicht,
wie Olrik will, zu gall. Ingos vuóga^v zu stellen sein 2), so
könnte er gleichfalls in diesen Zusammenhang gehören: germ.
*lukën, idg. *ulgó-s ”der Heisse”; Suffix in diesem Falle
wie in let. nirga ”Tauchente” zu lit. neriù, nêrti ”tauchen”
oder in gr. oègyoi •ëÀaqpoi (Hes.) zu ai. tvâratë ”eilt”.
64. got. *wizdila.
Got. *wizdila ”isatis tinctoria L.” ”Waid”, mlat. vaizda,
ags. wád, ahd. weit u. s. w. gehen auf germ. *vai(z)dan
zurück. Mlat. vaizda zu ags. wád wie abg. za ustra ”mor-
gens” zu gleichbedeutendem za utra. Die Etymologie von
germ. *vai(z)dan ist unklar.
Möglicherweise sind germ. *vaizdan und *vaidan aus
idg. *uaiuezdhó-m und *uaiuedhó-m syncopiert; vgl. gr. öai-
öåÅÅo und lit. daile ”Kunst” (aus *daidolia). Idg. ue- liegt
vor in ai. ums ”Nacht, Glanz” u. s. w., idg. ues- in ai.
ávasran ”sie leuchteten” lat. auröra u. s. w.
Nun dient aber der Waid zum Blaufärben, idg. *uaiue(s)-,
muss also auf die Bläue bezogen werden. Ygl. alsdann lat.
caesius ”
yÀavuôg” und lit. skáistas ”hellglänzend”.
Lat. vitrum ”
laavicf wäre bei dieser Auffassung idg.
*uai(ue)tróm ”was zum Blaufärben dient”, gr. loarig ”Waid”
jedoch idg. *uai(ueysunti-s ”Blauglanz”, zu gr. fjvoip ”leuch-
*) I. F. 10 p. 90 ff. 2) Maal og Minne 1911 p. 591; vgl. diese Zeit-
schrift X X X I p. 154 Anm. 2.
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