Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - John Loewenthal, Zur germanischen Wortkunde (Forts.) - 64. got. *wizdila - 65. ags. ifig - 66. got. *Iovila
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Loewenthal: Zur germanischen Wortkunde. 109
tend”, aw. xvgng ”Sonne”, mir. forosnaim ”ich erleuchte”, got.
sunno ”Sonne” u. s. w.
65. ags. ifig.
Ags. ifig ”Epheu”, engl, ivy, mnd. iwlöf\ ahd. ehawi
u. s. w. werden von Falk und Torp yon germ. Hbvan, *ibvan
hergeleitet *). Germ. Hbvan wäre idg. *ibhuo-m, Hbhm-m\ zu
åibh-, åibh- ”brennen” ”bitter sein”, vorliegend in ir. êbhul
”Glutkohle”, lit. aibrümas ”Wässern im Munde”, ahd. eibar
”acerbus, amarus, horridus*: die Samen von hedera helix L.
sind giftig, seine Beeren für menschlichen Genuss schädlich;
germ. Hbvan also ”Giftbeere”.
66. got. *Iovila.
Die Gerste heisst im Indogermanischen Hem. Dieser
Name ist erhalten in ai. yáva-s ”Getreide, Hirse, Gerste”,
aw. yava- ”Getreide”, ysvin- ”Getreidefeld”, gr. Çeiàj Çeà
”Spelt”, ÇeiôoQog ”getreidegebend”, (pvôlÇooç ”getreidehervor-
bringend”; ir. eorna ”Gerste”, lit. javal ”Getreide”, javënà
”Getreideacker”, lit. dial, jáuja ”Scheuer mit einem Ofen, in
welcher das Getreide noch im Stroh getrocknet wird”, russ.
ovinu ”Getreidedarre, Riege”, klrus. óvyny weissrus. jóvna,
jóvnja 2). Im Germanischen fehlt der Name dem Anscheine
nach. Doch war er ehedem wohl auch hier vorhanden, und
zwar im Gotischen und im älteren Deutsch. Hier haben
wir den Mannsnamen Jovila 3), dort den Ortsnamen Juwi-
lenheim. Zu Grunde liegt germ. Hövilaz, *juvilaz ”der Ger-
stenmann”, vgl. germ, (und zwar wahrscheinlich got.) B,ug^a
”Name eines Hunnenkönigs” d. i. ”Roggenmann”, an. Beyla
”Name der Gemahlin des Gottes Ingvi” d. i. ”Gerstenweib”.
Wie man sieht, passen die Namen *Juvilaz, *Rugikiz, *Ba-
vilö, die gewiss ehedem und eigentlich Wachstumsgeister
bezeichneten, ganz ausgezeichnet zu einander.
f) Fick’s Wb.4 III, p. 28. 2) vgl. Berneker, Slav. Et. Wb. p. 455 s. v.
jevinü. *) got. wohl Jövilas, germ. *jomlaz, idg. Hôuélôs d. i. ”der zu Gerste
gehörige”.
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