Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - John Loewenthal, Zur germanischen Wortkunde (Forts.) - 91. an. hǫnd - 92. an. taumr
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124 Loewenfchal: Zur germsanischen Wortkunde.
Germ. *kanduz ist idg. **kontús oder *komtús) Verbal-
adjektiv zum Stamme ken-, kem- ”ergreifen7
’.
Idg. ken- liegt vor in írus. kúna ”beide Hände voll,
Gäspe”, kúnka ”Hand voll”, builg. kúnka ”Händchen, Hand-
wurzel”. Der Ablaut wie im rus. búnimi, bunytt ”hallen,
dröhnen, brüllen, einen dumpfem Ton von sich geben”, aserb.
bünim, búniti ”lärmen, murmelm” norw. bynja ”lärmen”, neben
ai. (ved.) bhávþati ”ruft laut”, wie in lit. slunkius ”Schleicher”
neben slenkü, slinkti ”schleichem”, wie in gr. yvvg neben böot.
fiavá ”Weib”; wie in lit. dundutris ”grosse Bremse” neben gr.
T8vdQ7}ôà>v ”Wespe”; wie in lit. idündu, dundeti ”heftig pochen”
neben an. datta ”schnell klopfem”; wie in slov. o-dum1ai. dun-
dama-s ”Trommel” neben let. dernu, di’mt ”dröhnen”, ai. damant-
”tönend”; wie in lit. dumü, dünnti ”wehen” neben ai. dhámati
”bläst”.
Idg. kem-, kam- ”fassen, drücken” liegt vor in gr. wy
JU
Ô
Ç
, dor. uajuóg ”Maulkorb für Pferde”, ir. u-chomal ”Fessel
für Pferde”, an. hemja ”zügeln7
7
’, lit. kemszù, kimszti ”stopfen”,
Jcamùti ”zusammendrücken”, rusi. komom, konjl ”Pferd” (”was
man aufzäumt”) u. s. w.
Slav. *kúna ”Hand” kanm sowohl uridg. *kemnä als
auch *kenå fortsetzen; zum Stamme ken- gewiss auch gr.
uov(v)£lv ”kennen” (vgl. nhd. Umgreifen, lat. concipio).
Neben kem- liegt kem- in idg. de-km ”zehn” eigentl.
”zwei Griffe”, siehe v. Blankenistein I. F. 2 1 , p. 114 ff.
92. an. taumr.
An. taumr ”Seil, Zügel” hiat sein genaues Seitenstück in
ags. team ”Gespann Zugochsen, Gebären, Nachkommenschaft”.
Die sematologischen Verhältnisse sind m. W. ungeklärt, sonst
würden Falk und Torp ags. tüïdor ”Nachkommenschaft” ohne
Bedenken zu an. tjöðr ”Spannsseil, Bindseil” stellen und nicht
bloss zögernd und fragend*).
Die Grundform der angefüihrten Worte ist zu idg. deu-,
‘) in Fick’s Wb.* III, p. 165 s. v \ tu 3.
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