- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Trettiotredje Bandet. Ny Följd. Tjugonionde Bandet. 1917 /
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(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Wolf von Unwerth, Fiolnir

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v. Unwerth: Fiolnir. 32fr
ist nun aber, wie ausdrücklich bezeugt wird, dass er für
das Gedeihen der Gerste sorgt; und von dem Worte ”Gerste”:
altnord, bygg, ags. béow stammt sein germ. Name (Byggvir,
Béow). Auf seinen Charakter als Gerstengott spielt noch
der späte Dichter der Lokasenna an, wenn er von ihm
spricht als von dem kleinen Kerl, der unter der Mühle
ächzt (Str. 44) oder im Stroh verborgen liegt (Str. 46).
Damit fällt aber ein überraschendes Licht auf die alte
Sage vom König oder Gott Fiolnir: F io ln ir ist in der
”F lu t des T rinkhorns” umgekommen, das heisst: der
G erstengott hat im Bier sein Leben gelassen: er
musste sterben, damit der köstliche Rauschtrank enstand.
Die späteren Erklärer haben also Unrecht, wenn sie den
König in einer Methkufe ertrinken lassen; das Ynglingatal
spricht nur von der ”Flut des Ochsenhornes”, und der Name
Fiolnir lehrt nunmehr, dass dieses Nass in der alten Über-
lieferung ”Gerstensaft” gewesen sein muss. Auch die Loka-
senna weiss noch, dass Byggvir dort die Stätte seines Ruhmes
hat, wo die Asen beim Biergelage sitzen (Str. 45).
Was in der ersten Strophe des Ynglingatals berichtet
wird, ist also ein Mythus. Gewiss aber darf man in diesem
nicht einfach eine Allegorisierung der nüchternen Tatsache
sehen, dass zum Bierbrauen Gerste gebraucht wird. Viel-
mehr handelt es sich wohl um eine primitive Erklärung für
die Wirkung des Rauschgetränks, die ihren Grundgedanken
dem Vorstellungskreise vom Verzehren der Gottheit entnimmt:
wenn der Biergenuss den Rausch erzeugt, wenn er eine
eigenartige Steigerung des Lebensgefühls hervorruft, so liegt
das daran, dass der Gerstengott sein Leben in den Trank
hinein ausgehaucht hat: der Geist des Gottes fährt in den
Trinkenden, und die Trunkenheit ist ein ”heiliger Zustand”.
Damit ist die Erklärung des Fiolnirmythus bei einer ähn-
lichen Auffassung angelangt, wie sie schon Schück (s. 36 ff.)
vorgetragen hat. Er sieht in der Geschichte vom Tode eines

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