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— 2G1 —
Jü «»O.
Eætraei
eines vertraulichen Schreibens aus Sorau de dato am 31
Maji 1631\
Insonders ehr. geliebter Herr Ohm! Sein Schreiben ist mir von
Zeigern wohl eingehändigt, und hätte Ihm gern beförderlich sein
wollen, dass Er herüber kommen können, weil es aber mit
Examination der Boten ziemlich scharf besucht wird, habe ich meinen
Knecht subordiniret, und das Schreiben an H. H. R. bringen lassen,
welcher heute durch Unmuss verhindert, bei ehesten darauf antworten
will. Er lässt sagen, dass er itzo sonsten nichts Schreibwürdiges
habe, wollte es sonsten gerne communiciren. Man hat aber sonst
Nachricht, dass über Montecuculi und Obr. Kehraus Volk dieser
Tage Alt-Sächsisch und Jung-Wallensteinische Regiment bei Glogau
aufm Thum und Steinwege einquartiret sind. Im Freistädtischen
liegen die Götzischen und Sparrischen, zu Grünberg die Capuanischen,
darunter Schönnigk Obr. Wachtmeister, zu Wartenberg und
dahe-rum das SchafTgutzische, zu Sprottau andere. Bisher hat man allzeit
vorgeben, sie würden auf Crossen aufs neue. Jetzt saget man, sie
wären allbereits aufgefordert, dem M.Tilly zuzuziehen.) In Quartieren
aber verspüret man noch keinen Aufbruch. Und weil dieser Orter
dieses vermuthet wird, so ist gar genau Aufmerkung angestellet,
solches bei Zeiten su erfahren, so etwas daran sein wird. Es ist
auch von Montecuculi durch Obr.-Lt. Kehraus anhero verheischen,
dafern über Verhoffen ein Marsch hierdurch gehen sollte, dass
solches zuvor um Bestellung der Quartiere zu wissen gemacht werden
solle. Ich befinde aus einem Schreiben, so ich aus Vollmacht
eröffnet, das excidium mit Magdeburg wahr sei, jedoch etliche glauben
es nicht um der contradictionen, so darinnen sich befinden, etliche
darum nicht, dass noch heute Leute von Leipzig kommen, so solches
ganz negiren. Unseres gewesenen Vaterlands status ist nunmehr
deploratissimus, nachdem die Zeit hero über des armen Volks
Gewissen genug geherrsehet worden, so ist es auch eine Zeit hero so
voller Kriegsvolk, welches itzo über alle, beides über Bedränger und
Bedrängte herrschet, wird niemand verschonet, es sei Bürgersmann
oder Rathniann, so hat er das Haus alle voll, éie lassen niemanden von
mobilibus herausfolgen, die Weine, so nicht verschwendet, werden
aufgeladen und ohne Entgeld nach Glogau geführet; das meiste Bür-
* Efter det ounderskrifna originalet uti Riks-Arkivet (åtskillige tyske
personers bref ann» 1631).
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