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— 275 —
nöthig sein, weil der Stadtgraben, auch die Oder selber unter der
Stadt also ausgetrocknet sein sollen, dass man dadurch waten kann,
und derowegen einer grossen Force nicht lange solle widerstehen
können. Sonsten vermuthe ich, dass die beiden Preussischen
Regimenter, welche den 6 dieses zu Rommelsburg gewesen, binnen wenig
Tagen sollen bei Cüstrin ankommen können, und kann alsdann (das
Fussvolk, so auf solchen Fall aus Frankfurt sicher kann genommen
werden, mitgerechnet) wohl bei 4000 zu Fuss stark werden. Die
Reuterei aber (weil ich nicht mehr als die Ostgöthische sammt
Sperreuters geworbenen Reuter und meine Companie jezt zu
gebrauchen habe) ist gegen des Feindes Cavallerie nicht proportioniret,
sondern da ich nur 1000 Pferde von gemusterten Reutern könnte
ru mir bekommen, und damit avanciren thäte, so wollte ich nebst
göttlichem Beistand hoffen, dass der Feind (welcher über 7000 Mann
von Niemand geschätzt wird) nicht lange sich unter Crossen
amüsi-ren sollte. Ob nun E. K. M. H. Erich Soopen die Ordre gnädigst
gegeben, dass er dieser Orten bleiben und auf den Nothfall sich mit
mir conjungiren solle, solches werde ich, weil ich ihn zu mir
beschieden, von ihm vernehmen. Dieses E. K. M. ich für diessmal
in Untertänigkeit unadvisiret nicht lassen sollen. Sobald mir auch
mehr Nachricht vom Feinde zukommt, will E K. M. ich solches
per posta weiter unterthänigst zu wissen thun. Sollte auch der
Feind wiederum abgezogen und sich in seine vorigen Quartiere
reti-riret haben, will ich mich eilends zu E. K. M. aufmachen, weil ich
wegpn des Volks Unterhalt und anderer nothwendigen Sachen mit E.
K. M. unterthänigst mich gerne bereden wollte. Inmittelst geruhen
K K. M. mir gnädigst berichten zu lassen, ob E. K. M. von I.
Churf. Durchl. wegen der Festung Cüstrin so viel Versicherung
haben, dass, wenn Crossen sollte müssen entsetzt werden, man die
übrigen Stücke und Munition sollte können bei selber legen und also
nicht nöthig haben, eine grosse Wacht desswegen zurückzulassen.
Auch wird die Schiffbrücke, wie sie jezt ist, auf Schalen gebaut,
nicht können wegen geringen Wassers höher hinauf kommen,
sondern, wenn man einer Schiffbrücke sich gebrauchen wollte, so müsste
man zusehen, dass man so viel Frankfurtische Kähne, als dazu
nöthig, möchte können zusammen bringen. Hiermit E. K. M. etc.
Datum Freyenwalde den 14 Juni anno 1631.
E. K. M.
untertänigster, gehorsamster
Diener
Gustaf Horn.
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