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— 612 —
freuet, und die Hoffnung gehabt, die Völker würden auch kommen,
gestalt denn S. F. G. im Hauptquartier noch 2 ganze Stunden, ehe
Sie Ihre Retraite nach Braunschweig nehmen wollen, mit Verlange»
erwartet, so hat man doch erfahren und sonst ob den beiden
angesteckten Quartieren vernommen, in was Zustand es mät dem
Posten gerathen- Weil denn dieses die wahre Beschaffenheit und
cur-sus rerum gestarum in hoc, casu peracto ist, und nun darob
erscheinet, dass S. F. G. das Ihrige gethan, als werden die Königl. Majt
zu Schweden etc. solches consideriren, S. F. G. des zugestandenen
Unglücks halber vetterlich entschuldiget, auch sicherlich und gewiss
dafür halten, dass Sie auch begierig sind, Ihr Blut für Ihre Majt.
und das gemeine Wesen zu verspritzen, gestalt Sie dann keine
grössere Ehr in dieser Welt begehren, als solches in offerirenden
occa-sionen an den Tag zu geben, und realiter sowohl auch corporaliter
zu deraonstriren.
Sonsten haben S. F. G. leichtlich muthmassen können, dass,
nachdem der Feind die Weser wieder passirt, er eine wichtige
im-presse zu unterfahen ohne Zweifel vorhaben und nicht unterlassen
würde, derowegen Sie dann die Stadt Hildesheim zeitig genug
versichern und den Obristen Merettich mit seinem Regiment dahin
abfertigen wollen, gestalt S. F. G. den 23 September gedachtem
Obristen in allergeheim mündliche Ordre geben, seine Völker aus der
Schanze zu Halchter zu seinem Regiment zu führen und darauf
schleimigst zu marschiren, dem Obrist Kingen auch befohlen, weil
Obrister Merettich unter seinem Commando, dass er ihn dimittireß
und marschiren machen möchte. Obrist Merettich aber hat sich
re-tardiret, also dass es nochmals zu spät worden hineinzukommen,
gestalt denn der Feind mit ganzer Macht die Stadt ymgeben, und
solche wider Verhoffen in 3 Tagen zu seiner devotion bracht. Wie
treulich aber S. F. G. ihnen allemal gerathen, nach Abzug Obristen
Me-rettichs des H. Obristen Heyden Regiment zu ihrer Versicherung
einzunehmen, das ist offenbar, auch zum Theil ab den Beilagen mit
mehrem zu ersehen. Welcher Unpassionirte denn solche mit klaren
und gesunden Augen lesen wird, kann leichtlich ermessen, wem es
zu imputiren, dass dieser vornehme Ort, so von nicht geringer
importanz, in des Feindes Hand fast ohne Schwertschlag gerathen. Die"
ses aber ist von allen insgesammt zu beklagen, dass sie um eines
geringen Ungemachs willen, der ihnen etwa von ihren Alliirten und
Verwandten gescbiehet, viel lieber wollen ihre ganze Substanz
verlieren, wie davon bishero es die Exempel geben haben.
Welches S. F. G. Herzog zu Braunschweig und Lüneburg I.
K-M. zu Schweden etc. dienst- und freundvetterlich anzufügen fur ni»-
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