- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång I. 1914 /
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(1914-1935)
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JOHANN SNELL UND ROSTOCK____________________327

denn dort ist die Rechnung nach Stralsunder Währung nicht üblich gewesen1.
Dagegen finden wir sie in Rostock bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts
allgemein. Für Rostock als Entstehungsort spricht aber vor Allem der eine
der in der Rechnung aufgeführten Namen: Dominus et magister Henricus
Hudekoper2. Dieser ist am 12. October 1468 als »intraneus» in Rostock
immatrikuliert, erwirbt im Jahre 1470 das Baccalaureat, 1473 die Magisterwürde
und ist nach den Schottregistern des Rostocker Stadtarchivs3 auch noch in
den hier in Frage kommenden Jahren 1476—1482 in Rostock ansässig. Über
den Schreiber der Liste lassen sich nur Vermutungen anstellen. Es mag ein
Rostocker Gelehrter gewesen sein, jedenfalls ein eifriger Bücher kauf er, denn
allein sechs der Einträge handeln von Büchern.

Dass sich die Eintragung auf den Drucker Johann Snell bezieht, geht
aus der Liste mit Sicherheit hervor. Wenn die betreffende Stelle auch leider
verstümmelt ist, so kann es sich bei dem erhaltenen Wort »tractatibus» doch
nur um Bücher handeln. Es ist zweifellos zu ergänzen »pro» und eine Zahl.
Der Schreiber der Liste hat also von Snell mehrere Bücher gekauft im Werte
von 3 Mark und 13 Schilling. Wir können wohl annehmen, dass es sich
hierbei um Snell’s eigene Drucke handelt. Bisher kennen wir nur zwei Drucke
Snell’s, die bis zum Jahre 1481 entstanden sein werden: Weigel, Clavicula
indulgentialis 1480 und die Brandanlegende4. Für diese beiden Drucke ist
der Preis allerdings zu hoch. Aber es ist ja auch wahrscheinlich, dass uns
andere Drucke Snell’s nicht erhalten sind oder dass einzelne Drucke, die
jetzt noch unbekannten Lübecker Druckern zugesprochen werden, aus seiner
Druckerei stammen.

Was ist nun das Ergebnis dieser beiden Nachrichten über Johann Snell?
Vorläufig nur dieses: Der Drucker Johann Snell ist spätestens vom 22. Mai
1481 ab eine Zeit lang als Studierender in Rostock gewesen und hat hier,
wahrscheinlich in dieser Zeit, an einen Unbekannten eine Anzahl Bücher
verkauft. Aus diesen Tatsachen ergeben sich eine Anzahl Wahrscheinlichkeiten,
die uns über den Aufenthalt Johann Snell’s in Deutschland einige Aufschlüsse
geben können, aber nicht zwingend genug sind, um in einigen Fragen nicht
neue Probleme auftreten zu lassen.

Die wichtigste Frage ist, wie lange Snell’s Aufenthalt in Rostock dauerte.
Wir sind dabei nicht allein auf die oben bezeichneten Tatsachen angewiesen,

1 Nach dankenswerter Mitteilung von Herrn Staatsarchivar Dr. Kretzschmar in Lübeck.

2 Die übrigen Namen, soweit sie lesbar waren, Hessen sich nicht nachweisen.

3 Herrn Archivar Dr. Dragendorff bin ich für freundliche Hilfe bei Feststellung dieser
Daten zu Dank verpflichtet.

4 Die Ablassbriefe kommen hier natürlich nicht in Betracht.

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