- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång II. 1915 /
54

(1914-1935)
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54 KONRAD HAEBLER

Buches in Holzschnitt ein bischöfliches Wappen, das nachträglich als dasjenige
eines Bischofs von Lebus festgestellt werden konnte. Aber wenn es auch
unschwer ist, das Wappen für eine bekannte Diöcese oder Persönlichkeit
aufzusuchen, so bedarf es doch einer grossen Gechicklichkeit und umfangreichen
Erfahrung, um für ein gegebenes Wappen die Persönlichkeiten zu
ermitteln, die zu seiner Führung berechtigt sind. Auch der Festkalender, der in
allen 3 Missalen der gleiche ist, Hess sich für denjenigen, der mit
hagio-graphischen Untersuchungen dieser Art einigermassen vertraut war und die
nötigen Hilfsmittel zur Hand hatte, als derjenige von Lebus feststellen. Beides
sind aber Manipulationen, die sich nicht wohl bei einer bibliothekarischen
Inventarisierung vornehmen lassen. Glücklicherweise boten die Missalien
noch andere Fingerzeige, die auf den richtigen Weg führten.

Schon das war bemerkenswert, dass eins der beiden Frankfurter
Exemplare einen Besitz-Vermerk aus dem 15. Jahrhundert trug, wonach es dem
Fridericus Beytzk, Dekan der Kirche von Lebus, gehört hatte. Schliesslich
fand sich aber ein noch zwingenderer Beweis dafür, dass das Missale nicht
nur in Lebus verwendet, sondern direkt für diese Diöcese hergestellt worden
ist. In dem letzten Abschnitt nämlich, den Missae votivae, findet sich auf
der Vorderseite des 10. Blattes, Spalte 1, Zeile 20, als Überschrift eines dort
beginnenden Abschnittes in Rotdruck die Inschrift: (Lollcä general’ fc&’m \\
d}OVU lubucenftø ecclefte* Damit war also jeder Zweifel beseitigt, dass wir
es hier mit einem wirklichen Missale Lubucense zu tun haben. Dass die
drei erhaltenen Exemplare — alle drei auf Papier gedruckt — ein und
derselben Ausgabe angehören, ist vollkommen klar infolge der weitgehenden
Übereinstimmung, die zwischen ihnen herrscht. Eigentümlicherweise aber hat
jedes von den drei Exemplaren gewisse Bestandteile, die den anderen fehlen;
und dadurch wird die Frage, welche Teile dem ursprünglichen Missale
Lubucense zugehört haben, und welche mehr oder weniger nur durch Zufall in
die betreffenden Exemplare hineingekommen sind, eine keineswegs leicht zu
lösende Aufgabe. Ich kann deshalb auch bei der Beschreibung des Missale
nicht in der Weise verfahren, dass ich eins der Exemplare zugrunde lege und
danach nur die Abweichungen der anderen verzeichne; sondern es wird
notwendig sein, zum Zweck der Untersuchung das Missale in seine Bestandteile
zu zerlegen und erst nach deren gesonderter Prüfung auf die Frage der
Zusammensetzung einzugehen.

Den Hauptbestandteil des Missale, der allen drei Exemplaren
gemeinsam ist, bildet ein Band von 268 Blättern, der den Kalender, die Messen
des Sommer- und Winterteiles und die Missae votivae enthält. Dies alles

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