- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång II. 1915 /
55

(1914-1935)
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DAS MISSALE FÜR DIE DIÖZESE LEBUS 55

ist, mit Ausnahme des Kalenders, gleichmässig in 2 Spalten zu 33 Zeilen
gedruckt mit 2 gekuppelten Missal-Typen, von denen 10 Zeilen 82 mm
messen, und deren eine J(H66, die andre JlTl aufweist (Fig. 1—2 und Taf. 1).
Diese Typen tragen alle beide unverkennbar die Merkmale der
Magdeburgisch-Lübischen Brandis-Schule an sich, aber sie ermöglichen doch nicht, dem
Druck daraufhin schon einen bestimmten Ursprung zuzuweisen ; denn es hat
sich bis jetzt kein unterschriebenes Druckwerk gefunden, das die Typen in
übereinstimmender Weise enthielte.

Das Missale ist, wie üblich, rot und schwarz gedruckt und
ausser-ordentlich reich mit roten Initialen ausgestattet. Es sind dies allerdings
aus-schliesslich Lombardbuchstaben, aber diese in Menge und Form ungewöhnlich
zahlreich. Der Formenreichtum gilt noch nicht so sehr von einer kleineren Serie
von Lombarden (Fig. 9) von 6—7 mm Höhe, deren Gestaltung ziemlich schlicht
ist und deren Buchstaben auch nur ausnahmsweise in mehreren Formen
vorkommen. Dagegen sind die grossen Lombarden von ca. 20 mm Höhe ganz
überraschend vielgestaltig. Fast jeder Buchstabe ist in 3 — 4, manche in 6 — 8
Formen vorhanden, und diese werden auf den einzelnen Seiten des Missale
so massenhaft verwendet, dass man zunächst nur einem Chaos von Formen
gegenüberzustehen scheint. Auch hier herrscht der für Lombardbuchstaben
nicht eben gewöhnliche, stark verzierte Charakter der Lübecker Officinen
vor, sodass die Lombarden in ihrem Stile durchaus zu den Typen passen.
Erst wenn man die Formen der einzelnen Buchstaben alle zusammenstellt
und aus diesem Gesamt-Alphabete nach stilistischen Gründen Gruppen zu
bilden versucht, stellt sich heraus, dass die anfangs so überraschende
Vielgestaltigkeit nur eine scheinbare ist und dass in Wirklichkeit in dem Missale
eine Anzahl von Lombard-Alphabeten vermischt verwendet worden sind, die
sich doch durch formale Kennzeichen ziemlich streng von einander scheiden
lassen.

Da ist zunächst ein Alphabet das sich dadurch auszeichnet, dass an
den oberen Ausläufern der Buchstaben in einem scharfen Winkel ein
Pfauenfeder-Ornament angesetzt ist, wie wir es aus den 3iä -Typen der
Inkunabeldrucke kennen. Von diesem Alphabet (Fig. 3) sind mit wenigen Ausnahmen
alle Buchstaben in dem Missale vertreten.

Eine weitere stilistisch zusammengehörige Gruppe von Initialen
unterscheidet sich durch ein Innen-Ornament, das aus einer gebogenen Linie
besteht, an deren beiden Enden sich je eine Perle befindet. Ich möchte dieses
Ornament mit dem bekannten Turngerät: der Hantel vergleichen. Auch dieses
Alphabet (Fig. 4) ist fast vollständig in dem Missale zur Verwendung gelangt.

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Project Runeberg, Sat Dec 9 16:08:43 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
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