- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång II. 1915 /
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(1914-1935)
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DAS MISSALE FÜR DIE DIÖZESE LEBUS 61

staben bildet. Einer freundlichen Mitteilung des Dr. Collijn zufolge kommt
nicht nur dieses auffallende M, sondern auch eine oder die andere der
Lombard-Initialen, die im Kanon verwendet sind, in Drucken des Stephan Arndes
in Lübeck vor, insbesondere in einem Missale Fratrum Ordinis Minorum von
1504, das nur in Fragmenten in Upsala und Kopenhagen erhalten ist. Werden
wir so schon durch einzelne Buchstaben in dem Kanon auf Lübeck
verwiesen, so bietet uns das Kanonbild einen noch bestimmteren Hinweis auf
Lübeckische Beziehungen. Es trägt nämlich am Fusse des Kreuzes die
wohlbekannte Druckermarke des Bartholomaeus Ghotan, einen horizontal
geteilten Schild, in dessen oberem Felde ein Gitter, im unteren eine Rose steht
(Taf. 3).

Hier würden wir also ein unbedingtes Ursprungszeugnis besitzen, wenn
dem nicht doppelte Bedenken entgegenstünden. Einmal ist nämlich, wie
gesagt, die Zugehörigkeit dieses Kanon zu dem Missale Lubucense nicht über
alle Zweifel erhaben. Andererseits aber ist es bekannt, dass die
Druckmaterialien des Barth. Ghotan nach dessen wahrscheinlich um 1495 erfolgten
Tode in andere Hände übergegangen sind, zumeist in diejenigen des Stephan
Arndes, und noch bis in das 16. Jahrhundert hinein verschiedentlich
Verwendung gefunden haben. "Wir müssen also bekennen, dass das Rätsel des
Missale Lubucense auch durch diesen Kanon noch nicht einwandfrei gelöst ist.

Dazu tragen auch diejenigen Teile des Missale nichts bei, die uns nun
noch zu besprechen übrig bleiben.

In allen drei Exemplaren des Lubucense folgen auf die Missae votivae die
Prosae et Sequentiae, und zwar in besonderen Lagen, aber mit einem nicht
in allen drei Exemplaren völlig gleichen Drucke. Die Sequenzen sind nicht
ein unentbehrlicher Bestandteil des Missale. Von den Missalien des 15.
Jahrhunderts haben mehr als ein Drittel keine Prosen und Sequenzen, sodass
also die Zusammengehörigkeit dieser Teile zum Lubucense nicht von
vornherein als feststehend angesehen zu werden braucht. Das gilt umsomehr,
als in den 3 Exemplaren nicht ein einheitlicher Druck dieses Teiles vorliegt,
sondern 2 drucktechnisch und textlich von einander verschiedene Ausgaben.
Die beiden Frankfurter Exemplare des Lubucense enthalten übereinstimmend
einen und denselben Druck der Sequenzen, den ich trotzdem nicht als zu
dem Missale gehörig ansehen möchte. Sie sind hier mit einer Type gedruckt,
die zwar auch die Merkmale der Brandis-Schule an sich trägt, die aber mit
der grösseren Missaltype des Lubucense nur oberflächliche Ähnlichkeiten in
den Majuskeln besitzt, während so wichtige Buchstaben wie H, I, M, N, R
und T abweichend gestaltet sind. Dazu kommt, dass dieser Druck der Se-

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