- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång II. 1915 /
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(1914-1935)
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DAS MISSALE FÜR DIE DIÖZESE LEBUS 71

Lubucense wiederfinden. Das ist aber durchaus keine ungewöhnliche
Erscheinung. Auch in anderen Missalien, z. B. denen des Georg Reyser und
des Johann Sensenschmidt sind die Lombarden, die im Kanon verwandt
werden, andere als die im Texte des Missale, weil die Grosse der Kanontype
Lombarden eines anderen Masses erfordert. Die Verschiedenheit der
Lombarden im Text und Kanon des Lubucense spricht also keineswegs gegen
deren Zusammengehörigkeit. Unbekannt sind aber die Lombarden des
Lubu-cense-Kanon wahrscheinlich auch nicht. Freilich ist das Vergleichsmaterial
dadurch ungeheuer beschränkt, dass weder im Kanon, noch in dem zu
vergleichenden Drucke sich alle Buchstaben des Alphabetes vorfinden.
Trotzdem glaube ich, dass die Lombarden in dem Petrus Ravennas von 1499, der
das letzte Druckerzeugnis mit dem Namen des Lucas Brandis ist, zu
demselben Satze gehören, wie die des Lubucense-Kanon. Allerdings ist nur das
Q in allen beiden Drucken vorhanden. Dieses stimmt aber vollständig
überein, und die beiden anderen Buchstaben des Petrus Ravennas: N und R passen
in Grosse und Stil ganz genau in das Alphabet hinein, das wir aus dem
Kanon des Lubucense herausziehen können. Ausserdem findet sich das M
dieser Lombarden, und, wie oben erwähnt, das höchst eigenartige verzierte
M des Kanontextes wieder auf dem Titel des Missale Franciscanum, welches
Stephan Arndes im Jahre 1504 gedruckt hat. Endlich ist auch das
Kanonbild mit dem "Wappen des Bartholomaeus Ghotan noch an einer anderen
Stelle zur Verwendung gelangt. Im Jahre 1492 hat dieser Drucker eine
Ausgabe der Revelationes Birgittae veranstaltet, und darin kommt neben
anderen Holzschnitten auch das Kanonbild des Lubucense vor. Da dieses Bild
die Kreuzigungsscene genau so darstellt, wie sie ganz allgemein für den
Kanon eines Missale gestaltet zu werden pflegte, liegt der Gedanke nahe,
dass der Holzstock ursprünglich wohl nicht für die Revelationes, sondern für
ein Messbuch hergerichtet ist, und dort nur, weil er einmal vorhanden war,
nochmals Verwendung gefunden hat. Beweisen lässt sich diese Annahme
allerdings nicht. Für eins der bekannten Ghotan’schen Missalien wird er
kaum gedient haben. Das Aboense-Praedicatorum hat ein anderes
Kanonbild, und da das Strengnense dieselbe Kanontype hat, wie das Aboense, so
wird wohl auch das Kanonbild, das allerdings bis jetzt noch nicht hat
ermittelt werden können, das gleiche gewesen sein. Ähnlich steht es mit dem
Magdeburgense von 1480. Einmal ist das dazu benutzte Druckmaterial
anscheinend nicht in Ghotans Händen geblieben, sondern in die des Lucas
Brandis gekommen, der damit ein Missale Othinense gedruckt hat. Dann
aber spricht auch hier die Abweichung in der Kanontype gegen die Gleich-

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