- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång II. 1915 /
220

(1914-1935)
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220 FRIEDRICH BRUNS

LEBENSNACHRICHTEN ÜBER LÜBECKER
DRUCKER DES 15. JAHRHUNDERTS

Von

FRIEDRICH BRUNS, Lübeck

SCHON ÜBER EIN JAHRHUNDERT hat sich die Forschung mit der
Persönlichkeit des Lübecker Druckers mit den drei Mohnköpfen
beschäftigt, der die niederdeutsche Literatur um eine Reihe hervorragender
dichterischer Werke, wie das Narrenschiff, den Reineke Fuchs und das
Henselynsbuch, bereichert hat, und dessen Tätigkeit, abgesehen von einigen
in die Jahre 1509 und 1520 fallenden Drucken, dem Zeitraum von 1487—1498
angehört.

Am meisten Geltung gewonnen hat die von W. Seelmann vor drei
Jahrzehnten vertretene Ansicht,1 dass der ’Lübecker Unbekannte’ mit dem
dortigen Drucker Matthäus Brandis identisch gewesen sei. Für diese Annahme
spricht nach Seelmann zunächst der Umstand, dass die übrigen damaligen
Lübecker Drucker, nämlich Lucas Brandis, Bartholomäus Ghotan und Stephan
Arndes, ihre Erzeugnisse mit anderen Marken gezeichnet hätten als zwei den
Drucken des Unbekannten beigefügten Schilden, von denen das eine drei
Mohnköpfe, das andere ein T mit angehängtem Kreuz aufweist. Ferner finde
sich der Name des Matthäus Brandis nur in Lübecker Drucken aus der Zeit
von 1485—1486, während seine weitere dortige Anwesenheit aus dem 1497
zu Lübeck von Lucas Brandis ’Matheo suo fratri administrante’ gedruckten
Breviarium Othinense bezeugt sei, und er sich 1504 zu Ribe und 1510 und
1512 zu Kopenhagen als Drucker betätigt habe; diese Lebensdatum würden
aber mit der Tätigkeit des Mohnkopfdruckers in Einklang stehen, wenn man
annähme, dass Matthäus Brandis bald nach 1485 es vorgezogen habe, statt
seines Namens die oben angeführten beiden Marken zu setzen, er bald nach
1497 Lübeck verlassen habe und später dahin zurückgekehrt sei. Schliesslich
spreche für die Identität der beiden Persönlichkeiten, dass eine 1504 von
Matthäus Brandis zu Ribe gedruckte Schrift, nämlich die ’Kanuti episcopi
Viburgensis expositiones circa leges Iutiae’, einen eigens für diese angefertigten
Holzschnitt enthalte, der zur Andeutung der Unebenheiten des Erdbodens

1 Zentralblatt für Bibliothekswesen, Jahrg. 1, S. 19 ff., abgedruckt in Mitteil, d. Vereins
f. Lübeck. Gesch., 2, S. 11—19.

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