- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång II. 1915 /
228

(1914-1935)
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228 FRIEDRICH BRUNS

Steuer veranschlagt worden. Mit der Entrichtung seiner Steuerbeträge ist er
seit 1495 bezeichnenderweise mehrfach im Rückstande geblieben.1 1497 hat
zusammen mit ihm sein Bruder Lucas Brandis das Breviarium Othinense
gedruckt. In den Jahren 1501 und 1502 war Matthäus aus Lübeck
verzogen — ’vorlopen’, wie sich der mit der Einziehung des Schosses betraute
Rat-hausschliesser ausdrückt1 — und zwar wahrscheinlich zusammen mit seinem
Bruder Lucas, denn dass dieser, dessen letzter Druck aus dem Jahre 1499
stammt, Mitte 1500 mit der Absicht umging, Lübeck zu verlassen, scheint
sich aus der damals von ihm übernommenen Verpflichtung auf vorherige
Erfüllung seiner Verbindlichkeiten gegenüber Hans van Ghetelen zu ergeben.2
Vermutlich zu Schleswig ist sodann aus der Presse von Matthäus Brandis
das Formular eines Ablassbriefes zweier Kommissare des Kardinallegaten
Raimundus Peraudi hervorgegangen, dessen Entstehungszeit durch die am
30. November 1501 gewährte Zulassung dieses Ablasses für
Schleswig-Holstein und durch die handschriftliche Ausfertigung eines solchen Briefes am
15. Dezember desselben Jahres festgelegt wird.3 1503 hat Matthäus zu
Lübeck eine rückständige Steuerquote mit 6 ß entrichtet, ohne im übrigen seinen
Verpflichtungen gegen die Stadt nachzukommen ;x im August desselben Jahres
ist ihm sein Haus am Geibelplatz auf Klage seiner Pfandgläubiger gerichtlich
aberkannt worden.4 Er ist sodann, wie schon oben erwähnt, 1504 zu Ribe
und 1510 sowie 1512 zu Kopenhagen als Drucker tätig gewesen.

Bartholomäus Ghotan

stammt jedenfalls aus der Stadt Magdeburg, wo noch im Jahre 1500 zwei
seiner Brüder ansässig waren.5 Er ist dort, eigener Angabe nach, Inhaber
einer Vikarie am Dom gewesen.6 Trotz seiner Zugehörigkeit zum geistlichen
Stande hatte er einen natürlichen Sohn des Namens Andreas,6 der anscheinend
seinen Vater nicht überlebt hat.

Zu Magdeburg sind auch Ghotans älteste Druckwerke entstanden: ein
Kalender auf das Jahr 1480, das prächtige Missale Magdeburgense, für das
Lucas Brandis die Typen gegossen hat, und ein Ablassbrief des
Franziskaners Johannes Nixtein, beide von 1480, ferner ein lateinischer Psalter aus
dem Jahre 1481 und eine um 1482 gedruckte Evangelientabelle. Auch der
1483 mit den gleichen Typen wie die letztere hergestellte ’Ordinarius
Ver-densis’ und das am 31. Juli desselben Jahres abgeschlossene ’schone arstedyge

1 Das. Anm. 3. 2 S. unten S. 241, Nr. 6. 3 Lange, Analecta bibliographica, S. 63 ff
nebst Taf. X. 4 S. unten S. 245 f. 5 S. unten S. 249, Nr. 8. l] S. unten S. 247.

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