- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång II. 1915 /
231

(1914-1935)
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LEBENSNACHRICHTEN ÜBER LÜBECKER DRUCKER DES 15. JAHRH. 231

Eigentum beschlagnahmt war.1 Über den weiteren Verlauf dieses Handels
und Ghotans Aufbruch nach Russland ergibt sich aus damaligen Zeugnissen
nur noch, dass er sich im Juli 1493 mit einem Schreiben des Bischofs von
Strengnäs, Conrad Rogge, zu Bischof Magnus von Abo begeben hat, eben zur selben
Zeit, als die russischen Gesandten über Reval nach Moskau heimkehrten.*2
Nach der Chronik Reimar Kocks, dessen Darstellung für das ausgehende
15. Jahrhundert zwar erst 1556 niedergeschrieben ist, aber für diesen
Zeitraum mehrere verloren gegangene gleichzeitige lübische Chroniken benutzt
hat, ist Ghotan ’by dem grothforsten yn grothe gnade unde kunthscop
ghe-kamen . . . ock van dem grothforsten rycklyck begiftygeth’, um, wie es dort
irrtümlich heisst, nach dem Zustandekommen einer vom Zaren damals
beabsichtigten Vereinigung der griechischen mit der römisch-katholischen Kirche
die für Russland neu einzuführenden Missalbücher zu drucken ; nachdem aber
dieser Plan durch die Schuld des Papstes gescheitert sei, hätten, ’alsse dusse
Bartholomeus wedder wolde uth Ruslanth reyssen, . . . em de Russen alles
ghenamen unde en ynth wather gheworpen unde vorssopeth’. Wir müssen
diesen Bericht auf Treu und Glauben hinnehmen; urkundlich steht über
Ghotans Ableben nichts weiter fest, als dass im September 1496 das
vorerwähnte Lübecker Grundstück ’selighen Bartholomeus Ghutån’ von dessen
Nachlasspflegern veräussert worden ist.4

Stephan Arndes

aus Hamburg, der in Mainz seine Lehrjahre durchgemacht hat und in Perugia
zunächst als Schriftgiesser und 1481 als Drucker bezeugt ist, hat auf deutschem
Boden seine Kunst zuerst in Schleswig betätigt. Hier ist 1486 das schöne
Missale Slesvicense aus seiner Presse hervorgegangen und gleichzeitig ein
ebenfalls aus Schleswig datierter Donat sowie eine Ausgabe des Dialogus
Salomonis et Marcolfi entstanden. Sieht man die Benennung des verloren
gegangenen Breviarium Slesvicense, wie sie bei Westphalen5 angegeben ist,
im vollen Wortlaut für zuverlässig an, so muss Arndes noch im selben Jahre

1 Collijn, Ströftåg, S. 32 f. Die Nachschrift des Gesandtschaftsberichtes ist in deutscher
Übersetzung bei [Gläser,] Bartholomäus Ghotan in Stockholm und Moskau (Anhang zu der
S. 246, Anm. 6 angeführten Schrift), S. 6, mitgeteilt.

2 Collijn, Ströftåg, S. 30, 33.

3 Reimar Kocks eigenhändiger Entwurf des zweiten Buches seiner Chronik Bl. 209b
(unter d. J. 1488); Stadtbibliothek Lübeck. 4 S. unten S. 248, Nr. 6.

5 Monumenta inedita, 3, Sp. 572: ’Breviarium secundum ordinarium et ritum ecclesie
ac diocesis Slesvicensis impressum Lubecae arte et ingenio Stephani Arndes A. d. 1486 f[ol.]’;
vgl. BRUUN, Aarsberetninger og Meddelelser fra det Store Kongelige Bibliothek, 1, S. 38 f.

Nord, tidskr. för bok- och biblioteksväsen 1915. 16

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