- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång II. 1915 /
234

(1914-1935)
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234 FRIEDRICH BRUNS

Der »Meister Johann».

In den die Jahre 1502 und 1503 behandelnden Schossregistern des
nordwestlichen Stadtviertels von Lübeck, Secunda Travena, wird ganz am Ende
des Einwohnerverzeichnisses als Inhaber einer ’boda’ ein unbenannter
Buchdrucker aufgeführt, der im folgenden Jahre, anscheinend versehentlich, als
Buchbinder bezeichnet wird.1 Sieht man die früheren und späteren
Schossregister desselben Quartiers an betreffender Stelle ein, so findet sich dort
von 1480 bis 1501 und von 1505 bis 1519 mit alleiniger Ausnahme der Jahre
1508 und 1509 ein zweifellos mit der vorerwähnten Persönlichkeit identischer
Meister Johann genannt. Die Lage der betreffenden "Wohnbude wird dadurch
bestimmt, dass das Register mit der Aufzählung der Einwohner der
Westseite der Breitenstrasse in nordsüdlicher Richtung schliesst, die Bude hat also
in dieser Strasse dicht an der Ecke der das Quartier südwärts begrenzenden
Mengstrasse gelegen,2 und zwar muss sie, da im Oberstadtbuch ein als Meister
Johann in Anspruch zu nehmender dortiger Hausbesitzer nicht vorkommt,
als Mietswohnung einen Teil des betreffenden Eckgrundstückes ausgemacht
haben. Diese Bude lag somit dem seit 1492 dem Drucker Bartholomäus
Ghotan gehörigen Hause3 schräg gegenüber.

Unter den Lübecker Buchdruckern des ausgehenden 15. Jahrhunderts
führt nur einer den Vornamen Johann, nämlich Johann Snell.

Johann Snell ist als Drucker nur in zweien seiner Werke genannt: dem
1482 in Odense erschienenen Bericht des Guil. Caorsinus, de obsidione et
hello Rhodiano und dem aus Stockholm vom 20. Dez. 1483 datiertem
Dia-logus creaturarum moralizatus; als weitere Frucht seiner Odenser
Aufenthaltes im Jahre 1482 gilt auch das ebenfalls die ’Caorsintype’ aufweisende
Breviarium Othinense.

Nach Ausweis seiner Typen, die nach H. O. Lange auf Beziehungen
zu den Rostocker Michaelisbrüdern und eine Betätigung in Lübeck hinweisen,
werden ihm ferner an bestimmt datierten oder mit einiger Sicherheit zu
datierenden Werken beigelegt:

1. Nie. WEIGEL, Clavicula indulgentialis, 1480 ohne Druckort erschienen.

2. Das von 1481 datierte Ablassformular des Johanniterbaillis Graf

1 Die Bezeichnung ’bokebynder’ wird in den Schossregistern dem Steffen Arndes
ebenfalls beigelegt; vgl. unten S. 250, Anm. 2.

2 ’Dat ander quarter der Travene’ ist dasjenige, ’dat angeit boven in der
Mengen-strate tegen der apoteke bii deme gulden zode unde keret wedder bii der borgh’. Siehe
Brehmer in: Zeitschr. des Ver. für Lübeckische Geschichte, Bd. V, S. 230, Anm. 5.

8 Vergl. oben S. 230.

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