- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång IX. 1922 /
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(1914-1935)
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ULRICH VON HUTTEN UND CHRISTOPH HOS

licher: Pro doctore Hosz Emptus pfortzen . Anno . 1,5.24. Dadurch gewinnen
diese Einträge eine ganz neue Bedeutung. Die Kaufvermerke sind mit einer
schwarzen Tinte in einer kräftigen Hand des XVI. Jahrhunderts geschrieben,
die unzweifelhaft mit dem Datum des Eintrags gleichzeitig ist. Darüber
aber befindet sich in allen vier Bänden ein 152X107 mm grosses Exlibris,
dass einen tempelartigen Aufbau in Renaissancestil aufweist, der einem
Wappenschild mit Heim und Decken als Hintergrund dient, auf dem als
Wappenbild eine Hose dargestellt ist. Dieses Exlibris, das man seiner
Ausführung nach auf den ersten Blick eher dem Ende des Jahrhunderts
zuweisen würde, giebt sich durch eine auf den Stufen des Tempels angebrachte
Unterschrift als dasjenige des Christophorus Hos, I. V. D. zu erkennen, also
doch wohl desselben »doctor Hos«, für resp. von dem die Bücher 1524 in
Pforzheim gekauft worden sind.

Bei näherer Betrachtung der ausführlicheren Unterschrift des zweiten
Bandes zeigte es sich nun, dass diese eine urverkennbare Ähnlichkeit mit
derjenigen des Huttenschen Wappens aufwies. Allerdings ist die Tinte eine
völlig andere. Während die Wappeninschrift und die sämtlichen
Eintragungen in die Bibelbände mit einer bräunlichen nicht eben kräftigen Tinte
geschrieben sind, zeichnen sich die vier Kaufeinträge überinstimmend durch
eine tief schwarze Färbung und grosse Deutlichkeit aus. Dazu kommt, dass
in den kürzeren Eintragungen keiner der Buchstaben vorkommt, die bei
dem Freunde Huttens eine besonders charakteristische Form aufweisen.
Erst in dem Pro doctore fiel das ungewöhnliche c, das Schluss-e und das
Anfangs-P auf, und nunmehr ergab eine genauere Untersuchung, dass die
Kauf eintrage alle vier, auch die drei kürzeren, doch immerhin so viel
Vergleichsmaterial boten, dass sich die Übereinstimmung mit der Handschrift
des Wappen-Vermerks feststellen liess. Besonders ist es das u, das dafür
ausschlaggebend ist. Hutten’s Freund hat die keineswegs häufig
vorkommende Eigentümlichkeit, dass er auch in der lateinischen Schrift über dem
u einen Haken anbringt, und zwar tut er dies in einer zweifachen Form.
Manchmal macht er wirklich einen dem jetzt in der deutschen Schrift üblichen
u-Haken ähnlichen, nur eckigeren Winkel über den Buchstaben, häufiger
aber macht er über das u zwei parallele, fast vertikale Striche, wie sie
heutzutage in der deutschen Schreibung für dass ü üblich sind, während
bei ihm dieses Zeichen stets für das ungebrochene u steht. Dieses
ungewöhnliche u mit den zwei Strichen darüber kehrt nun in allen vier Bänden
in dem Worte emptus wieder, und damit wird meiner Ansicht nach die
Identität des Schreibers der Kaufeinträge mit demjenigen aller übrigen Be-

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