- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång X. 1923 /
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(1914-1935)
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I

__________________DIE INDULGENZBULLE PAPST SIXTUS IV 33

25. März nach unserm Jahresanfang, dem 1. Januar, berechnet wurde, 1473.
Als Terminus ante quem für den Druck unserer Bulle muss die auf Seite 3
Zeile 1 und Zeile 13 vorkommende Zeitbestimmung »anno iubilei proximo»
bezw. »anno iubilei proxime venturo» angesehen werden. Das Jubeljahr war
zuerst nur alle 100 Jahre, dann alle 50, kurze Zeit alle 33 Jahre gefeiert
worden, Papst Paul II hatte die Frist im J. 1470 auf 25 Jahre herabgesetzt,
unter anno jubilaei proximo ist also das Jahr 1475 zu verstehen, die Bulle
muss also zwischen März 1473 und Weihnachten 1474, an dem das Jubeljahr
seinen Anfang nahm, gedruckt sein.

Das machte nun freilich in dem Erfurt des Jahres 1473 einige
Schwierigkeit. Wir kennen zurzeit als — vermutungsweise — ältestes Erfurter
Druckwerk nur den nach der Publikation von A. Schmidt in der Zeitschrift
für Bücherfreunde 1911/12, S. 71 hier wiedergegebenen Ablassbrief, den die
Dekane und Kapitel der beiden Stiftskirchen gemäss dem ihnen in unserer
Bulle gegebenen Auftrage hatten herstellen lassen (Fig. 1). Eine ausdrückliche
Datierung enthält das Fragment des Ablassbriefes nicht, aber die Berufung
auf die Bulle Sixtus’ IV beweist, dass er bald nach deren Eintreffen in
Erfurt entstanden sein wird, weil man diese Formulare brauchte, um die Bulle
in Wirksamkeit zu setzen. Nach den in der Initiale N sich findenden
Buchstaben i f hatte Schmidt die an sich sehr ansprechende Vermutung
geäus-sert, dass dieser Ablassbrief ein Werk des in Erfurt um die Mitte des
fünfzehnten Jahrhunderts als Buchbinder tätigen Johannes Fogel sein müsse.
Dagegen hat Schwenke in der Haebler-Festschrift S. 129 diesem Manne ein
Kapitel seines Aufsatzes über den Buchbinder mit dem Lautenspieler und
dem Knoten gewidmet und darin aus Gründen der Chronologie Schmidt’s
Hypothese abgelehnt, so dass der Drucker des Ablassbriefs ein noch
unbekannter Anfänger gewesen sein muss, den wir nur vermutungsweise in
Erfurt zu suchen haben, da wir in seinen Typen ausser einigen
Ähnlichkeiten mit Mainzer Formen keine Beziehungen zu andern Druckstätten
Deutschlands finden können. Es ist wohl zu verstehen, dass die hohen
Geistlichen, denen die Mainzer Drucke eines Gutenberg und Schoeffer
selbstverständlich wohl bekannt waren, und die nun den Druck der Bulle in Auftrag
zu geben hatten, einem Manne mit so anfängerhaftem Typenmaterial, wie
es das des fast einem Holztafeldruck ähnlichen Ablassbriefs ist, den Druck
einer so bedeutsamen Urkunde wie unserer Indulgenzbulle nicht anvertrauen
mochten. Warum sie sich nicht nach Mainz wandten, muss dahingestellt
bleiben, die politischen Gegensätze zwischen Erfurt und dem erzbischöflichen
Stuhle in Mainz können einen Grund für diese Verschmähung der Mainzer

3 — 2367. Nord, tidskr. för bok- och biblioteksväsen 1923.

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