- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång X. 1923 /
78

(1914-1935)
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78 KONRAD HAEBLER

oder die Drucker selbst eine Unterschrift nicht mit auf den Weg gegeben
hatten. Tatsächlich ist der Druck mit denselben beiden Missalschriften und
derselben Kanontype hergestellt, die für das Missale Magdeburgense gedient
haben; seine typographische Ausstattung stimmt fast ganz mit der des
bekannten Druckes überein. Wahrscheinlich wird es auch dasselbe Kanonbild
besessen haben, wie dieses, nur ist das, wie so oft, von räuberischen
Händen aus dem Buche herausgerissen worden. Nur dürftige Reste bezeugen,
dass vor dem Anfange des Kanons ein Blatt dagewesen ist, das jedenfalls
das Kanonbild getragen haben muss.

Ich lasse zunächst eine bibliographische Beschreibung des Druckes
folgen.

Missale [PraemonstratenseJ. S. 1. e. a. aber Magdeburg: Bartholomaeus
Ghothan und Lucas Brandis, um 1480. Fol.

228 Bl. ohne Signaturen. Lagen: 14X10, 6, 7X10, 12. Blattzahlen:
I—CXL [6] I—LXXXII. 2 Spalten mit 35 Zeilen, Kanon: 19 Langzeilen.
Typen: 2, 3, 4. schwarz und rot gedruckt.

Bl. 1—3. Kalender. Bl. 4aa rot: 3a a&uetU Uni ïmica pa 3tt, || schwarz:
{} £) te leuatri || aiäm meâ öe* || ue mm& ï te || 3ft&o nö eru || befcam- neq$ ||
tmfceant me||humid mei||♦ ♦ • Bl. 11: [] £!£v>ia rot: t schwarz: *5ot>ie fcietis
q$ t>eTet||–- Endet BL 228 ba Z. 29: ... Xlo& at> fanetog gl’ant. per||
ipfomm fuffragia poft pnte$ mt || ftviam. $pi pöucat gratia Timm \\ 2)eo grattas*

Das Missale spricht es nirgends ausdrücklich aus, für welchen Ritus
es bestimmt sei. Der Kalender lässt aber darüber nicht den mindesten
Zweifel zu. Schon zum 12. März findet sich mit der rot gedruckten
Angabe: Gregorii pape vii der Vermerk: Recor[datio] fra[trum] et so[rorum]
n[ostri] ordinis. Daraus ergab sich also, dass wir es nicht mit dem Missale
einer einzelnen Diöcese sondern mit dem einer geistlichen Genossenschaft
zu tun haben. Und welcher Orden das sei, verriet eine weitere Bemerkung
zum 6. Juni: Anniu[erjsa[ria] dofmini] norberti archi || ep[iscop]i fundaftoris]
n[ostri] ordi[ni]s. Damit ist natürlich der h. Norbertus, Erzbischof von
Magdeburg gemeint, der im J. 1121 den Orden der Praemonstratenser
begründet hat und am 6. Juni 1134 verstorben ist. Eine weitere Untersuchung
des Kalenders ergab dann, dass er genau mit demjenigen übereinstimmt,
den Grotefend1 als ältesten Bestand des Praemonstratenser Kalenders, ohne
die dort in Klammern aufgeführten späteren Zutaten veröffentlicht hat.

Das Missale der Praemonstratenser ist nicht allzu oft gedruckt worden.

1 Zeitrechnung des deutschen Mittelalters (Hannover 1891 — 98), Bd. II, Abt. 2, S.
48-51.

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