- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XII. 1925 /
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(1914-1935)
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DIE HOFBIBLIOTHEK JULIUS ECHTERS

Marienberge ob Wurzburg angesammelt hatte, ist schon von den Zeitgenossen
lebhaft gepriesen worden. Seit ihr aber die Stürme des dreissigjährigen
Krieges vorzeitige Auflösung brachten und ihre Bestände zum Teil in weite
Ferne entführten, hat sie ein geradezu legendärer Schimmer überstrahlt.
Ungewöhnlich gross soll die Zahl ihrer Bände gewesen sein, stattlich ihr
Reichtum an kostbaren alten Handschriften und Drucken, wahrhaft fürstlich
der Prunk ihrer prächtigen Einbände mit Silberbeschlägen.1’

I. Zeitgenössische Zeugnisse.

Für den Bestand der Bibliothek zeugt schon die alte Feste selbst.2 An der
"Wand des langen Südflügels des Schlosses zwischen den zwei oberen Geschossen
trägt ein kunstvoll gearbeitetes Juliuswappen am Sockel die Inschrift: »Hac
ad hybernandum et bibliothecam construendam statione arcem amplificavit
Julius episcopus. Fruantur posteri et memoriam illius colant. MDXXXCVIIII».
Neben der Bücherei barg dieses Geschoss auch wertvolle Sammlungen von
Gemälden, Kunstgegenständen und allerhand naturgeschichtlichen
Merkwürdigkeiten. Es ist bezeichnend für den hohen Sinn des Mannes, dass er diese
seine Schätze dem Nutzen der Nachfahren weiht. Dass er ihnen im sonnigen
Südflügel des Schlosses und in unmittelbarer Nähe seiner eigenen fürstlichen
Gemächer den Platz zuwies, zeugt dafür, wie sehr ihm gerade sie am
Herzen lagen.

Dem dreissigj ährigen Regierungs Jubiläum des Fürsten hat
Christophorus Marianus eine begeisterte und schwungvolle Festschrift »Encaenia
et tricennalia Juliana» gewidmet, in der auch rühmend der Bibliothek auf
der Juliusburg gedacht wird.3 Sie ist nach seiner Schilderung gefüllt mit
den besten Büchern und prächtig geschmückt. Oft zieht sich der Fürst dorthin
zurück, um den Geist zu erfrischen und sich für sein schweres Amt Rats
zu erholen bei den erleuchtetsten Geistern aller Zeiten. Alte und neue Autoren,
alle Arten von Wissenschaften, Künsten und Sprachen sind darin vertreten.
Mit Eifer und grossen Kosten hat Julius gesammelt und täglich denkt er an

1 Nur zwei zeitlich weit auseinanderliegende Stimmen aus dem 18. u. 19. Jh. seien
genannt: Gropp, Collectio, I, p. 422. — Scharold, C. Gfr., Geschichte der Kgl. schwedischen
u. herzogl. sachsen-weimarischen Zwischenregierung im eroberten Fürstenthum Wurzburg
(Würzb. 1842), S. 30.

2 Vgl. P. Glück, Die Feste Marienberg ob Wurzburg. Geschichtlicher Führer.
"Wurzburg: C. I. Becker, 1923, S. 50.

3 Wirceburgi 1604, S. 46-48, auch abgedruckt in Gropp’S Collectio, I, S. 557 f.

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