- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XII. 1925 /
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(1914-1935)
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OTTO HANDWERKER

neue Erwerbungen. So gross ist die Zahl der Bücher, dass sie die Gestelle
kaum fassen können, obwohl sie schon bis zur Decke hinaufgeführt sind.
So schön ist ihr Schmuck, dass allein die Titel und Schnitte auch den weniger
Gebildeten entzücken müssen. Unter die berühmtesten Bibliotheken aller
Zeiten glaubt der Lobredner die Sammlung auf dem Marienberge einreihen
zu dürfen und preist es als den besonderen Ruhm des Fürsten, dass er sie
nicht von anderen übernahm, sondern selbst erst mit regem Sammeleifer
und grossen Kosten neu begründete.

Marianus ist Würzburger Theologieprofessor und Kanonikus am Stifte
Neumünster daselbst gewesen, hat also sicher die Hofbibliothek aus eigener
Anschauung gekannt. Auch hat sein Buch so sehr den Beifall des Gefeierten
gefunden, dass er es gerne Besuchern von Rang als Gastgeschenk verehrte.1
Seine Ausführungen können daher als authentische betrachtet werden. Sieht
man vom panegyrischen Schwall der Worte ab, so besagen sie im
wesentlichen, dass die Bücherei bedeutenden Umfang hatte und die verschiedensten
Wissensgebiete berücksichtigte, dass auf prächtigen Einband besonderes
Gewicht gelegt wurde und dass sie erst von Julius selbst mit eigenen Mitteln
gesammelt war. Da wir in Marianus zweifellos einen sachkundigen Gelehrten
erblicken dürfen, ist es sehr beachtenswert, dass er von kostbaren alten
Handschriften, ja von Handschriften überhaupt, die doch sicher seine
besondere Aufmerksamkeit gefunden hätten, kein Wort zu sagen weiss.

Eine andere zeitgenössiche Aufzeichnung »Leben und Regierung
Bischoffen Julii», die wahrscheinlich von einem seiner nächsten Verwandten,
vielleicht seinem Bruder Dietrich Echter herrührt, fasst sich wesentlich kürzer
und besagt nur, dass er »eine Bibliothek von vielen köstlichen Büchern in
grosser Anzahl angericht, dergleichen dieser Zeit bey einem anderen
geistlichen Fürsten in Teutschland gewisslich nicht würdet zu finden seyn».2
Immerhin meldet auch dieser gut unterrichtete Verfasser nichts von
wertvollen Manuskripten.

Das Gewicht dieser Äusserungen kann noch verstärkt werden durch
einen eigenhändigen Brief des Fürstbischofs an Herzog Maximilian von
Bayern. Gelegentlich eines Vortrags, den Dr Joseph Friedrich Abert am
20. III. 1906 im Historischen Vereine zu Wurzburg über das Thema »Aus
den Zeiten der Gegenreformation» hielt, machte er auf eine Sammlung von
Briefen Julius Echters an die bayerischen Herzöge aufmerksam, die im Mün-

1 So erhielt Daniel Eremita ein Exemplar, der im Gefolge des florentinischen
Diplomaten Coloretus 1609 Gast auf dem Marienberge war. Vgl. Le Bret, Magazin zum
Gebrauch der Staaten- u. Kirchen geschickte, Th. 2 (1772), S. 351.

2 Gropp, Collectio, III, S. 352.

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