- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XII. 1925 /
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(1914-1935)
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OTTO HANDWERKER

Julius sagt also selbst, dass er nur wenig alte, sondern meist neue
Bücher besitze, die von Jahr zu Jahr auf der Frankfurter Messe gekauft seien,
und nennt seine Sammlung eine geringfügige. Da der Herzog ausdrücklich
nur nach geschriebenen Büchern gefragt hatte, können sich auch diese Angaben
vielleicht nur auf Handschriften beziehen, doch treffen sie, wie wir sehen
werden, auch auf die Druckschriften zu, so weit sie sich heute noch
nachweisen lassen. Die Bezeichnung einer geringfügigen freilich verdiente die
Bibliothek weder nach Umfang noch nach Gehalt und Ausstattung. Von
den Hofhaltungsrechnungen, die zur Erläuterung dieser Angaben herangezogen
werden könnten, hat sich leider nur eine aus dem Jahre 1573-74 erhalten,
aus der nichts Sachdienliches zu entnehmen ist. Am 13. September 1617
ist Julius nach mehr als vierzigjähriger Regierung aus diesem Leben
geschieden. Da er ohne Testament gestorben war, nahm zunächst das Hochstift
seine ganze Hinterlassenschaft für sich in Anspruch, verglich sich aber später
mit seinen Verwandten als Intestat erben, denen eine Anzahl Güter nebst
vielen Zehnten überlassen wurden. Die im Akt »Hoheitssachen 10» des
Würzburger Staatsarchivs über das hinterlassene Peculium des Bischofs und
die Auseinandersetzungen zwischen den Verwandten vom Jahre 1642 an
öfters erwähnte Bibliothek ist nicht die des Fürsten, sondern Echterischer
Privatbesitz.

II. Schicksale der Bibliothek nach der Einnahme Wurzburgs
durch die Schweden am 18. Oktober 1631.

Die Hofbibliothek auf dem Marienberge blieb auch nach dem Tode Julius
Echters zur Verfügung des jeweiligen Fürstbischofs. Dafür spricht schon
die Tatsache, dass sein zweiter Nachfolger, Philipp Adolf von Ehrenberg,
Juliusbände an das Würzburger Kapuzinerkloster schenkte, von dem sie mit
der Säkularisation an die Würzburger Universitätsbibliothek übergingen.
Neue Zugänge scheinen der Sammlung allerdings in diesen Jahren nicht mehr
zugeführt worden zu sein, wohl schon desshalb nicht, weil Julius
unmittelbarer Nachfolger, Johann Gottfried von Aschhausen, seit 1619 reiche Mittel
auf die Begründung einer Bibliotheca Academica, einer allgemeinen
Universitätsbibliothek, verwendete, die der von Julius 1582 neu begründeten
Hochschule bis dahin noch gefehlt hatte.1 Am 15. Oktober 1631 öffnete
Wurzburg dem siegreich vordringenden Schwedenkönig seine Tore. Drei Tage

1 Vgl. meine Geschichte der Würzburger Universitäts-Bibliothek bis zur Säkularisation
(Wüvzb. 1904), S. 18 ff.

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