- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XII. 1925 /
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(1914-1935)
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12 OTTO HANDWERKER

dass aber andererseits nicht bloss ihre Bestände sondern auch Teile der
Büchereien der Würzburger Universität, des Kiliansseminars, des
Jesuitenkollegs sich heute noch in schwedischem Besitze nachweisen lassen. Von
ersterer allein hat Collijn etwa 100 Bücher mit der Bezeichnung »Bibliotheca
Academica Herbipolensis» gefunden. Für die Universitätsbibliothek ist dies
eine nicht unwichtige Feststellung. In meiner Geschichte dieses Instituts1
kam ich zum Schlüsse, dass es während des schwedisch-weimarischen
Interregnums beträchtliche Verluste erlitt, aber doch 1050 Bände seines
ursprünglichen Besitzes durch das Zusammenwirken günstiger Umstände, deren nähere
Kenntnis sich uns entzieht, über die schlimmen Zeiten hinüberretten konnte.
In Schweden waren mir nur ein Band in Uppsala und sechs in Strängnäs
bekannt, nunmehr wissen wir, dass doch auch nicht unbeträchtliche Teile
der Bibliothek noch heute in Uppsala sind. Waldes Untersuchungen2
bestätigen die Beobachtungen Collijns. Ausser den 100 Bänden in Uppsala hat
er vereinzelte Stücke in Stockholm, Linköping, Skokloster, Lund und
Strängnäs festgestellt, darunter auch solche mit dem bekannten Exlibris Joh. Georgs
von Werdenstein. Von der Jesuitenbibliothek sah er eine kleine Anzahl
Bücher in Stockholm, darunter einen Sammelband mit 12 Schriften Luthers
aus den Jahren 1524—25, "weitere in Uppsala und Västerås. Wahrscheinlich
war die Zahl dieser Bestände ursprünglich bei weitem grösser, ist aber durch
Dubletten Versteigerungen inzwischen zusammengeschmolzen.

Collijns Veröffentlichung macht mit zwei Briefen3 bekannt. Im ersten,
datiert vom 12. Januar 1633 wenden sich Kanzler und Räte der schwedischen
Regierung in Wurzburg an den Statthalter Adam Hermann von Rotenhan
zu Rentweinsdorf. Wolf Albrecht und Karl Rudolf Echter von Mespelbrunn
haben Beschwerde erhoben, dass die Echterische Bibliothek, die bisher im
Schulhause der Würzburgischen Grenzfestung Königshof en i. Gr. stand, von
der Frau des dortigen Kommandanten, Oberst Claus Hastuer, mit Hilfe des
Feldpredigers Laurentius Praetorius in Fässer verpackt und auf das Schloss
geführt wurde. Kanzler und Räte meinen, dies müsse verhindert werden,
weil die Bücher »der Cron Schweden caduc» werden könnten und deshalb
für künftige Verordnung bereit zu halten seien. Auch könnten dann ja auch
die Echterischen Gefälle und Vorräte beschlagnahmt werden, wodurch die
Creditores sehr geschädigt würden. In seiner Antwort vom 15. Januar 1633
teilt Rotenhan mit, dass Oberst Hastuer bereits verständigt ist und dass er
das Weitere nach seiner Rückkehr regeln werde.

1 S. 43. 2 A. a. O., I, S. 120 ff.

8 Wurzburg, Staatsarchiv: G. 14073.

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