- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XII. 1925 /
215

(1914-1935)
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Sidor ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

EINE MUSIKALISCHE RELIQUIE DER KGL. BIBLIOTHEK IN STOCKHOLM 215

u. a.; es lag also keine Veranlassung vor, das Zeichen auszuweiten. Das
Gegenbild des Cephalicus, der Epiphonus, kommt auf Blatt lr nicht vor.
Eine doppelte Virga (Bivirga) steht Zeile 7 über der ersten Silbe von noluit
und vorletzte Zeile über der ersten Silbe von sedibus. Ein doppeltes
Punctum (Bipunctum, Bistropha) findet sich auf Blatt lr nur in
Zusammensetzungen. Eine dreifache Virga (Trivirga) vgl. Zeile 11 über der ersten Silbe
von omnia.

Die Neume für eine Verbindung von drei Tönen mit steigender Tendenz,
der Scandicus, findet sich zu Beginn der zweiten Zeile über pro; sie ist
zummengesetzt aus Pes und Virga. Eine Nebenform, bestehend aus einer
aufsteigenden Gruppe von Punctum, Haken und Virga und Salicus genannt,
ist das letzte Zeichen über der ersten Silbe von quia in Zeile 8, während in
Zeile 4 das letzte Zeichen der zweiten Silbe von illorum umgekehrt aus Haken,
Punctum und Virga sich zusammensetzt. Das Gegenbild, der Climacus, das
Zeichen für eine fallende Gruppe von drei Tönen, findet sich gleich in der
ersten Zeile als zweites Zeichen der dritten Silbe von innocentes; er
besteht aus Virga, Punctum und Haken, ist aber unmittelbar darauf von einem
andern Climacus gefolgt, der aus Virga und zwei Puncta gebildet wird. Der
Torculus, die Neume für drei Töne, von denen der mittlere der höchste ist,
steht Zeile 7 über der ersten Silbe von suos und zweimal in Zeile 10, als
erstes Zeichen von medium und letztes Zeichen der Zeile über der zweiten
Silbe von silentium. Mit verkürztem letzten Striche steht er über non in
Zeile 8 ; auch da treffen zwei Konsonanten zusammen und rufen einen kurzen
(liqueszierenden) Halbvokal hervor, dem eben die verkürzte Neume entspricht.
Das Gegenbild des Torculus, die Flexa resupina mit tiefem Mittelton, findet
sich Zeile 2 als erstes Zeichen von xpisto und Zeile 4 als erstes Zeichen der
letzten Silbe von illorum und über -ta- von sollennitate.

Von den in den Neumierungen des 10. Jahrh. so zahlreichen Zierzeichen,
deren Gebrauch vom 11. Jahrh. an zurückgeht, findet sich in unserem
Faksimile von Blatt lr das Quilisma, die zickzackige aufwärtsstrebende Figur in
Zeile 1 gleich über der dritten Silbe von innocentes, in Zeile 11 über der
zweiten Silbe von tenerent. Dann der Oriscus, der Zeile 2 über der ersten
Silbe von xpisto der Flexa resupina beigesetzt ist, aber auch die zweite Silbe
des Wortes abschliesst und später mehrmals vorkommt. Um so zahlreicher
sind grössere Gruppenzeichen, die sich aus Nebeneinanderstellung mehrerer
Einzelzeichen oder graphischer Erweiterung eines Zeichens ergeben. Ich
erkläre sie am einfachsten in der Weise, dass ich die sämtlichen Zeichen
unseres Faksimile der Reihe nach vornehme und bestimme:

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 16:11:37 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/bokobibl/1925/0225.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free