- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XIV. 1927 /
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(1914-1935)
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14___________ HILDEGARD ZIMMERMANN

zugeschriebenen Werke stehen in engen Zusammenhängen mit dem
Birgitten-Meister und zwar sowohl äusserlich in gemeinsamer Arbeit an einzelnen
Auf trägen wie innerlich in stilistischen Abhängigkeiten; daher scheint es
gegeben, in dem älteren Kiinstler eben den Väter jener jiingeren, den alten
Peter Vischer zu erblicken, dessen Lebenszeit mit den Grenzen der
Tätig-keit des Birgitten-Meisters, wie sie nunmehr nachgewiesen ist, uberdies
zu-sammenfällt. Eine Reihe gemeinsamer Ziige ist beim Birgitten-Meister und
Peter Vischer d. Ä. nachzuweisen: wie weit sie indessen fur die von Röttinger
vorgeschlagene Identifizierung ausschlaggebend sein können, bleibt freilich
eine schwierige und wohl strittige Frage.

Mit Recht betont Röttinger selbst die Bedenklichkeit des Vergleichens
zeichnerischer mit plastischen Arbeiten. Doch auch die darum vorzugsweise
herangezogenen gravierten, also zeichnerisch behandelten, Grabplatten stellen
sich in dieser Hinsicht durch veränderte Technik und Grössenverhältnisse
nicht einwandfrei dar. Hinzu kommt im besonderen Falle der Vischer eine
vor allem zu beriicksichtigende Schwierigkeit in der Problematik der
Vischer-Forschung iiberhaupt. Die Aufteilung des ganzen uberkommenen Werks der
Vischerschen Giesshutte an die einzelnen Mitglieder derselben beruht im
Wesentlichen auf Stilkritik, in der bisher das letzte Wort noch nicht
ge-sprochen schien.

Nach Abschluss von Röttingers Arbeit ist nun eine höchst bedeutsame
Veröffentlichung erschienen, »Peter Vischer der Ältere und seine Werkstatt»
von Simon Meller,1 die zum ersten Mal seit langem wieder eine aufs Ganze
gehende Zusammenfassung und Sichtung der Einzelergebnisse der vielfältigen
Forschung gibt. Auf einer sicheren eigenen Stilkritik fussend, ohne sich in
kleinliche Einzelheiten zu verlieren, gelangt Meller zu grossen Gesichtspunkten,
von denen aus die Persönlichkeit in iiberzeugender Einheitlichkeit ihrer
eigen-gearteten Kunstanschauung und -entwicklung erfasst wird. So grenzen sich
die Werkanteile des Vaters und der Söhne mit klärender
Selbstverständlich-keit gegeneinander ab und jeder Einzelne erscheint dank der tiefdringenden
Auffassung und meisterhaften Darstellung Mellers in hellem Licht.

Peter Vischer d. Ä., wie ihn Meller sieht, gewinnt einen der
ehrenvoll-sten Sonderplätze in der deutschen Kunstentwicklung, diese wiederum um
einen eigenen Zug bereichernd, als der »unentwegte Gotiker», der im Anschluss
an die Monumentalkunst des 13. und 14. Jahrhunderts unter Ausschaltung
italienischer Renaissance zu eigener Klassizität sich durchringt als »der einzige
Vertreter der auf eigener Vergangenheit aufgebauten autochthonen deutschen

1 Lpz.: Inselverlag 1925, in der Reihe »Deutsche Meister».

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