- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XIV. 1927 /
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(1914-1935)
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104_______________________HILDEGARD ZIMMERMANN________________________

sich dabei von keinerlei anatomischen Bedenken und pedantischer
Korrekt-heit irgendwelche Fesseln anlegen. Die bewegte Linie hat neben der Wucht
des Gesamtentwurfs den fiihrenden Ausdruckswert. Das im Vordergrunde
ragende Kreuz eines gegeniiber der Engelschar allzu zierlich gebildeten
Christus, das, dem Inhalt entsprechend, in der Komposition dominieren miisste,
bleibt neben den rein kiinstlerischen Bildelementen bedeutungslos.

Zwei weitere, von Dodgson1 zuerst festgestellte Arbeiten von Lembergers
Hand birgt die schwedische Bibel als kostbare Seltenheiten, da sonstige
Abdrucke nicht bekannt sind: zu Anfang des zweiten und des dritten Teils die
blattgrossen Darstellungen, Josua und die Geschichte Hiobs (Fig. 1). Wie
diese beiden Stöcke, die man als Reste einer verschollenen öder unvollständig
gebliebenen Folge ansprechen möchte, nach Schweden verschlagen wurden,
bleibt ein Rätsel. Beziehungen Richolffs zu Lemberger sind nicht bekannt,
in keinem seiner deutschen Drucke konnte bisher ein Holzschnitt Lembergers
festgestellt werden. Die letzten Spuren von Lembergers Tätigkeit fin den
sich in Magdeburg: die grosse Folge der Illustrationen zum Alten Testament
erschien dort 1536 in Michel Lotthers niederdeutscher Bibelausgabe,2 eine
1537 datierte Oktav-Titeleinfassung, ein Säulenportal mit Christus am Kreuz
und Engelknaben3, findet sich dort bei Hans Walther. Die beiden in Gustaf
Vasas Bibel vorliegenden Holzschnitte schliessen sich in Typenbildung und
Zeichnungsstil durchaus den 1523 — 25 datierten Wittenberger Folgen
Lembergers fur Melchior Lotthers Oktavausgaben4 an. Der iiberlange hagere
Josua mit dem martialischen Schnurrbart erscheint als nächster Verwandter
des von David bekämpften Goliath5, und er trägt den gleichen Harnisch und
ein einzelne lockige Haare freilassendes Haubennetz, wie der letzte der fiinf
gehenkten Könige.6 Hiob entspricht sowohl dem Simson-Typus wie dem
Samuel der Salbung Sauls,7 sein Bote mit dem breiten glatten Voll- und
Schnurrbart findet sich wiederholt in einer Weise, die geradezu auf eine
Porträtwiedergabe schliessen lässt, besonders charakteristisch als Philister
mit der Scheere auf Dalilas Verrat.8 Dass das Hiobsbild nach dem
Vor-bild der ersten Wittenberger Folioausgabe des dritten Teiles des Alten Testa-

1 A. a. O., S. 362 bei Nr. 33.

* Dodgson, a. a. O., S. 366 ff. In meinen Beiträgen (vgl. Anm. 3, S. 103) in Anm. 58.
3 DODGSON, a. a. O., S. 362 Nr. 32. In meinen Beiträgen in Anm. 58,
1 In meinen Beiträgen in Anm. 58, ferner S. 20, 22 ff. und Verzeichnis A Nr. 15. Vgl.
die Abbildungen bei Schramm, a. a. O.

5 Schramm, a. a. O., Abb. 161.

6 Schramm, a. a. O., Abb. 149.

7 Schramm, a. a. O., Abb. 159.

8 Schramm, a. a. O., Abb. 156.

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