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EINE NEUE INTERNATIONALE BIBLIOTHECA BIBLIOGRAPHICA 81
während eine Übersicht über laufende Fachbibliographien, ebenso wie diese
selbst, schnell veraltet.
Fachbibliographien erscheinen ja teils als selbständige Bücher, teils auf
verschiedene Weise in anderen Büchern oder Zeitschriftsaufsätzen- Die
umfassenderen Fachbibliographien sind selbstverständlich besondere
Publikationen, und diese sollten so vollständig wie möglich ausgearbeitet sein,
doch natürlich mit Ausschaltung der kleinen fachlichen Bücherverzeichnisse,
die jetzt von Buchhändlern und Bibliotheken massenweise ausgesandt werden
und nur ephemere oder lokale Bedeutung haben. Viele der besten
Fachbibliographien müssen jedoch, wie bekannt, in Enzyklopädien und Handbüchern
oder dgl. über das betreffende Fach gesucht werden, und was die mehr
speziellen Bibliographien anlangt, so findet man sie ja in ungezählten Mengen
in den wissenschaftlichen Spezialwerken und Spezialabhandlungen; seit 1925
bringt die deutsche Jahresbibliographie über Bibliographie in immer
steigender Anzahl eine vortreffliche Auswahl solcher Spezialbibliographien.
Selbstverständlich würde es ganz undurchführbar sein, in einem internationalen
allgemeinen Handbuch mehr als eine eng begrenzte Auswahl aufzunehmen, aber
andererseits sollte dieses auch erstrebt werden, dazu ist die Wichtigkeit vieler
auf diese Weise publizierten Bibliographien zu gross. Hier liegt sicherlich
die allergrösste Schwierigkeit des geplanten Werkes.
Eine strenge Auswahl von Bibliothekskatalogen und anderen Katalogen
würde sich auch als notwendig erweisen. Diese ganz ausser Acht zu lassen,
wäre verwerflich; wie bekannt, finden sich darunter Fachbibliographien von
hervorragender Bedeutung, und man darf nicht vergessen, dass Kataloge in
höherem Grade als die meisten Bibliographien Quellenschriften sind, da sie
direkt auf Büchern beruhen.
Noch eine Gruppe von Schriften muss hervorgehoben werden: nämlich
die Wissenschaftsgeschichte. Diese ist bis jetzt garnicht oder nur in sehr
geringem Masse in die früheren Bibliographien über bibliographische
Literatur aufgenommen worden und ist nur sehr schwach in den
Jahresbibliographien repräsentiert.
Wissenschaftsgeschichte wird in unserer Zeit sozusagen auf allen
Gebieten getrieben, und das Material ist selbstverständlich grösstenteils
literarisch. Je mehr die Bibliographie kritisch-räsonnierend und die
Wissenschaftsgeschichte literarisch betont wird, desto mehr werden sie sich einander nähern,
bis die Grenzen fast ganz verschwinden. Doch auch hier gilt es, sowohl
von den ganz speziellen Untersuchungen, als auch von denen, die überhaupt
keine Beziehungen zu Büchern haben, abzusehen. Schliesslich soll im An-
6 — 29299. Nord, tidskr. för bok- och biblioteksväsen 192g.
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