- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVI. 1929 /
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(1914-1935)
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124 O. THYREGOD

Industrie sind in Bibliotheken geteilt für: Aluminium, Automobile, Celluloid,
Eisen und Stahl, Elektrizität, Gummi, Lokomotivbau, Maschinenwesen,
Messing, Öle, Papier, Petroleum, Schuhe, Tabak, Textilwesen usw.

Betrachten wir weiterhin den 1928 erschienenen englischen Wegweiser über
Spezialbibliotheken, so muss man staunen über seine Grosse und Vielfältigkeit.

Als die ersten amerikanischen Spezialbibliotheken auftauchten —
einzelweise und als Versuch — war es den Leitern schwierig, sich als wirkliche
Bibliothekare geltend zu machen. Es sah ja fast aus, als ob sie alte
Zeitschriften und Zeitungen oder ähnliches dieser Art sammelten, was den
Universalbibliotheken nur zur Last war. Nicht allein das Material erschien
unbibliothekarisch, die Bibliothekare selbst hatten auch nicht dieses graue Gepräge des
Alters, sie sahen mehr Ingenieuren, Ärzten oder Versicherungsbeamten ähnlich,
auch arbeiteten sie unter direkter Anregung einer Institution, einer Firma oder
einer Person, die die Bibliothek unterhielt, wogegen die Leiter der
Universalbibliotheken direkt im Dienste der Wissenschaft standen; wieviele ihrer
Vorgänger waren nicht auch berühmte Professoren, Wissenschaftler oder
Bücherliebhaber gewesen.

Betrachten wir nun nüchtern die Bibliothekare der ersten Zeit, die
Ausarbeiter der Kataloge, so müssen wir zunächst bei dem ersten nicht
kirchlichen Bibliothekskatalog (1373) stehen bleiben; wir sehen, dass sich
der Bibliothekar Gilles Malet wohl garde de la bibliotheque nennt, aber
zugleich valet de chambre König Karls V. von Frankreich, des Besitzers
der Büchersammlung. Später kommen wir zu dem berühmten Namen
Gabriel Naudé, Verfasser der noch jetzt lesenswerten ersten
Bibliothekseinführung (1627). Wir lesen aus seiner Widmung und sehen aus seinem
späteren Leben, dass er trotz seiner eminenten Tüchtigkeit immer in
persönlicher Abhängigkeit zu Prälaten und Fürsten stand. Schliesslich
bleiben wir bei dem grössten Namen der Universalbibliothekare stehen, dem
Philosophen Leibniz, einem Manne, der wie kein anderer durch die Fülle
seiner Gelehrtheit auf den Bibliothekarenstand Glanz geworfen hat. Wir
wissen durch seine Äusserungen, dem bekannten Bibliotheksbereiser
Uffen-bach gegenüber, dass die Bibliothek nicht besichtigt werden konnte, da sie
Privateigentum des Fürsten war. Klingt es vermessen, Leibniz mit valet de
chambre zu bezeichnen, ihn, der als Gelehrter für seine Zeit allwissend war,
der Einzige vielleicht, der im Stande war, zu enzyklopädischer Einheit zu
sammeln?

Naudé und Leibniz waren beide der Ansicht, dass nicht immer die
grossen Namen und die anerkannten Werke das Wichtigste für die Samm-

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Project Runeberg, Sat Dec 9 16:12:44 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
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