- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVI. 1929 /
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(1914-1935)
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126 O. THYREGOD

grösser, als die 300—400jährigen dänischen Bibliotheken, und die
amerikanische bereitet sich schon jetzt darauf vor, die Kataloge in alte und neue
Sammlungen zu teilen.

Die Zeit fordert wissenschaftliche Spezialisierung; die Menschen, mit
denen wir zusammen leben, gehen nicht wie altmodische Gelehrte in den
Büchern spazieren. Eisenbahn und Automobilfahrt sind ihnen kaum noch
zufriedenstellend, sie fliegen, sie denken schon an Raketenfahrt. Selbst wenn
die Jugend der Jetztzeit etwas so Langhingezogenes wie Geologie oder
Archäologie studiert, so hat sie doch nicht Zeit, in der Bibliothek den Verfasser,
den genauen Titel, das Druckjahr und eventuelle Signaturen aufzuschreiben.
Sie kommt mit ihren Fragen: was gibt es für Literatur über dieses oder
jenes Fach, wo finde ich Auskünfte über diese oder jene Sache, und sie will
die Antwort mit Raketenfahrt haben. So sind die Menschen der Zeit, und
es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die Zukunft sie weniger anspruchsvoll
und weniger ungeduldig machen wird.

Die Spezialbibliothekare müssen von einer ähnlichen Schnelligkeit und
zugleich Fachleute sein; d. h. müssen ausser der bibliothekarischen
Ausbildung auch eine eingehende Kenntnis des Spezialgebietes haben oder das
Interesse und den Spürsinn des Fachmannes. Sie müssen das Material im
Verhältnis zu den Problemen, mit denen sich die "Wissenschaft beschäftigt
oder in Zukunft beschäftigen wird, beurteilen können. Sie müssen den
Inhalt der Bücher durchforschen, Abschnitte, ja sogar Paragraphen der Bücher
analysieren.

Und Bücher sind doch der kleinste Teil des Materials.
Speziallitera-turen finden sich weit öfter in Zeitschriftenartikeln, Flugschriften und
Broschüren. Gewiss gibt es bibliographische Verzeichnisse, die gute Anleitungen
geben, aber entweder kommen die Anleitungen erst ein Jahr später, als die
Diskussion, oder man muss, wenn die Diskussion früher stattgefunden hat,
die Verzeichnisse durch viele Bände hindurch aufsuchen. Der
Spezialbiblio-thekar muss von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde auf dem Laufenden
sein. Das Material, das ihm irgendwie zu Augen kommt, muss auf Karten
verzeichnet werden.

Hierzu muss eine zugleich feine und geschmeidige Klassifikation
angewandt werden. Sie wissen vielleicht, dass der amerikanische
Spezialbi-bliotheksverein die verschiedenen Klassifikationssysteme voriges Jahr in
Diskussion nahm und Deweys Dezimalklasseneinteilung in Verbindung mit
den Brüsseler Erweiterungen hierzu anwendbar fand. Selber bin ich nach
fast lOjähriger Anwendung in dieser Meinung bestärkt worden.

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Project Runeberg, Sat Dec 9 16:12:44 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
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