- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVII. 1930 /
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(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Die Herzogl. Bibliothek in Gotha und die literarische Kriegsbeute aus Würzburg

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DIE HERZOGLICHE BIBLIOTHEK IN GÖTHA 21

Bibliothek des Jesuitenkollegiums in Wurzburg können diese Werke
ebenfalls kaum stammen, da ihnen die Eigentümerzeichen fehlen, die sich in
Büchern dieser beiden Bibliotheken zu finden pflegen. Offensichtlich hat
Julius Echter bei Übernahme des fürstbischöflichen Amtes den grösseren
Teil der früher von ihm gesammelten Bücherei, vor allem die juristische
Literatur, verschenkt, und was ist da natürlicher, als dass er sie seinem
Domkapitel überwies, vielleicht um sich für das Vertrauen erkenntlich zu
zeigen, das dieses ihm durch seine Wahl bewiesen hatte. Hierauf gründete
er für sich selbst eine neue Bibliothek auf seiner Residenz Marienberg.
Die Bibliothek, die er meiner Ansicht nach dem Domkapitel schenkte, wurde
dann von ihm während seiner ganzen Bischofszeit ständig vergrössert. Doch
enthalten die später hinzugekommenen Bücher natürlich keine schriftlichen
Einträge von Julius Echters Hand oder Supralibros mit seinem Wappen,
aber auch sie wurden sicher auf seine Veranlassung angeschafft, denn soviel
ich feststellen konnte, finden sich hierunter keine Bücher, die nach 1617,
dem Todesjahr Julius Echters, gedruckt sind.1

Offenbar ist für diese öffentliche Bibliothek durch Kauf oder
Schenkung eine private Sammlung erworben worden, denn mehrere Bücher haben
den Namen Petrus Springinklee Algeshemensis J. V. D., andere den Namen
Christoph Brendel mit der Jahreszahl 1556 usw.2

In welcher Beziehung kann diese von mir in Götha gefundene
öffentliche Würzburgbibliothek, die meiner Ansicht nach eine durchgehend nach
praktischen Gesichtspunkten für den Gebrauch des Domkapitels angelegte
Büchersammlung ist, zu der alten Dombibliothek, der »Bibliotheca S. Kiliani»
gestanden haben, deren Schätze man retten konnte und die erst 1717
wiedergefunden wurde?3 Vermutlich handelte es sich um zwei verschiedene
Sammlungen, teils eine ältere Bibliothek von mehr historischem Charakter,
teils eine von Julius Echter gegründete Arbeitsbibliothek von grösster
praktischer Anwendbarkeit in den kirchlichen und rechtlichen
Angelegenheiten des Stiftes und wohl in erster Linie für die Mitglieder des Kapitels
und die Juristen des Stiftes und Herzogtums bestimmt. Oder bildeten sie
vielleicht eine einzige Sammlung, aus der die alten Kostbarkeiten bei der

1 Dies wage ich jedoch nicht mit voller Bestimmtheit zu behaupten, da ich nicht für
alle Würzburger Bücher in Götha Titel und Druckjahr notiert habe, sondern bei einem
Teil nur die Inventarnummer und den Bandtypus.

2 In einzelnen Bänden stehen die Namen H. Geys, Johannes Georgius Gryphius
Im-bripolitanus (1609) und Johann Valck (gekauft in Wittenberg 1555).

3 Reuss, Kurzer Abriss einer Geschichte der Bächer- und insbesondere
Handschriften-Sammlungen im vormaligen Hochstifte Wurzburg, in Serapeum, 6 (1845), S. 172 f.

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