- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVII. 1930 /
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(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Die Herzogl. Bibliothek in Gotha und die literarische Kriegsbeute aus Würzburg

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DIE HERZOGLICHE BIBLIOTHEK IN GÖTHA 29

material längere Zeit hindurch eingehend prüfen und vielleicht auch aus
schriftlichen Quellen weitere Beiträge zur ältesten Geschichte der Gothaer
Bibliothek schöpfen kann. Doch dürften sich in den Büchern keine
Namenszüge oder ausführlichere Herkunftsvermerke finden, die den Forscher auf
die Spur leiten könnten, denn solche hätte ich zweifellos selbst entdeckt,
wenn sie in einer grösseren Anzahl von Bänden vorkämen. Dagegen
verzeichnete ich eine grosse Sammlung juristischer Werke, einheitlich in sog.
Halbbände gebunden, die in den Jahren 1560—1580 von einer Person
angeschafft wurden, deren Initialen H. H. D. auf die Deckel gestempelt sind.1
Eine andere Sammlung hat die Initialen A. R. W. und stammt aus den Jahren
1580 bis 1600. Ich vermute stark, dass diese beiden Privatsammlungen zur
Kriegsbeute gehört haben, und es ist keineswegs ausgeschlossen, dass sie
aus Wurzburg stammen.

Die einzige private Büchersammlung in der Gothaer Bibliothek, die
ich mit Bestimmtheit auf "Wurzburg zurückführen kann, besteht in einer
Anzahl Büchern, meist theologischen Inhalts, die Adam Kahl gehört haben.2
Es ist schon früher bekannt, dass mehrere Bände, darunter eine
Handschrift und ein Blockbuch diesem Kahl gehört haben,3 der wahrscheinlich mit
Julius Echters Baumeister dieses Namens identisch ist. Nun ist
anzunehmen, dass in seinem Besitz weit mehr Bücher gewesen sind, als ich bei
meinem Besuch in Götha notiert habe; doch konnte ich nur die
feststellen, die seinen Namenszug, sein Exlibris oder Supralibros haben. Sein
Exlibris (in Schwarzdruck), das sich nicht in WARNECKE, Die deutschen
Bücher zeichen, oder sonstiger mir zugänglicher Exlibrisliteratur angegeben
findet, besteht aus einem Kranz um einen Männerkopf im Profil, oben
und unten von einem Spruchband umgeben, auf das der Eigentümer seinen
Namen und die Devise »piis f o vet dominus» geschrieben hat. Mehrere der
Bücher sind ausserdem mit einem schönen Supralibros geziert: einem breiten
Lorbeerkranz um eine Kartusche mit demselben Kopf wie im Exlibris. Bei
einigen Büchern sind auch die Initialen des Besitzers, A. K. W., mit einer
Jahreszahl, die zwischen 1569 und 1588 wechselt, auf den Deckel geschrieben.

1 Diese Initialen dürften bedeuten können: Henricus Hamel (oder Hemel) Doctor,
-welcher Name in einem Gothaer Bande vorkommt (Hier, de Monte, Tractatus de finibus
regendis etc., Venet. 1562). Oben auf der Innenseite des Deckels dieser Bücher stehen die
Buchstaben C. S. V. T. abwechselnd mit D. F. V. T. oder D. W. V. T., aber ob dies Signa sind
oder die Initialen späterer Besitzer, ist mir nicht bekannt.

2 Adamus Calvus (oder auf deutsch Kael) Herbipolitanus.

3 Eh¥ALD, a. a. O., S. 440 u. S. 459, Anm. 20.

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