- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVII. 1930 /
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(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Bücher- und bibliotheksgeschichtliche Forschungen in ausländischen Bibliotheken

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BÜCHER- UND BIBLIOTHEKS GESCHICHTLICHE FORSCHUNGEN 79

Eine gleiche Anzahl Bände aus Rantzaus Bibliothek konnte ich auch in
Hamburg verzeichnen, doch keine mit der Angabe, dass sie über Prag in
ihre Heimat zurückgelangt wären, Ein einziger Band enthält einen Vermerk,
welcher zeigt, dass er wahrscheinlich direkt im Anschluss an die Plünderung
der Breitenburg 1627 erworben wurde.1 Von Hamburg sind auch zwei
Arbeiten aus der Rosenbergschen Bibliothek ohne die Signa der
Christinabibliothek zu nennen2, ein Band, der Wenceslaus Wodieradski a Hrussowa in
Dobersen gehört hat3 sowie einige Arbeiten aus dem Strahovkloster, aus
dessen 1648 geplünderter Bibliothek bisher nur ein Buch in Schweden
angetroffen worden ist.4 Zwei der Strahovbücher in Hamburg haben einen schönen
Deckelstempel mit Johann Loheis "Wappen. Dieser war 1586—1612 Abt
des Klosters und als solcher sehr eifrig. Er wird als der zweite Gründer
des Klosters betrachtet und hat sich offensichtlich auch um die Vermehrung
der Klosterbibliothek grosse Verdienste erworben, da der grössere Teil der
Bücher aus Strahov, die ich gefunden habe, sein Wappen auf dem Deckel
trägt. Er wurde später Erzbischof von Prag und starb 1622.5 Leider
enthält keins der Hamburger Bücher, die Strahov gehört haben, einen Vermerk,
der ergibt, ob sie in Johann Klees Besitz waren oder einem anderen von
denen gehörten, die an der literarischen Beute aus Prag beteiligt wurden.
Wohl aber ist dies bei mehreren Bänden der Fall, die ich in der Marburger
Universitätsbibliothek bei meinem Besuch 1922 antraf. Diese Bibliothek ist

1 Amati Lusitani Enarrationes in Dioscoridem (Lyon 1558) ist nämlich in Schleswig am 30. Sept. 1627
gekauft.

2 Ein Band aus einem geographischen Werke über Amerika, genannt Americae achter Theil in die
hochteutsche Sprache gebracht durch Augustinum Cassiodorum Reinium (Frankf. 1599), ist mit einem
gros-sen Rosenbergschen Supralibros geschmückt; eine andere Arbeit, Johann Spangenberg, Ein Trostbüchlein
für die Krancken (Wittenb. 1551), hat ein Rosenbergsches Innenexlibris. Ein paar Bücher, die mit der
Bi-bliotheca Wolfiana hierhergekommen sind, dürften auch aus der Kriegsbeute stammen, nämlich Johannes
Aepinus, De justificatione hominis (Frankf. 1551), das Sixtus von Ottersdorf (siehe über ihn "Walde, a. a. O.,
1, S. 240) gehört hat, und Georgiae Montaneæ Emblematum christianorum centuria (Tiguri 1584), das 1613
einem Primislaus Altersperger Pragensis gehörte.

3 Ein Exemplar der Historia Johannis Hussi et Hieronymi Pragensis (Norib. 1583,1558, fol.) hat einen
Deckelstempel von demselben Typus wie die später im Text erwähnten Bände aus den Bibliotheken von
Georg Pontanus von Breitenberg und Johann Lohel. Dieser Deckelstempel hat ein adliges Wappen und
die Inschrift wenceslavs wodieradski a hrvssowa in dobersen a. d. ch. mdc. Das Buch war 1628 im
Besitz von M. Christophorus Megander. — Jetzt in der Kieler ÜB, nicht in Hamburg.

4 Unter den Büchern von Margareta Brahe, die mit der Visingsöbibliothek in die Stiftsbibliothek
von Växjö gekommen sind, befindet sich eine Arbeit, Regulae iuris tarn civilis quam canonici (Frankf.
1570, fol.) mit dem Vermerk: Catalogo inscriptus Liber Monasterij Strahouiensis Pragae. {Betänkande och
förslag angående läroverks- och landsbibliotek (Uppsala 1924), S. 281, und Anm. 4.)

5 Siehe über ihn Frind, Geschichte der Bischöfe und Erzbischöfe von Prag (Prag 1873), S. 200 ff. —
Die jetzige grossartige Bibliothek in Strahov ist eine Neugründung nach der Plünderung von 1648, kein
einziger Band soll mehr aus dem ursprünglichen Bestande stammen. Die Plünderung scheint an
Gründlichkeit nichts zu wünschen übriggelassen zu haben.

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