- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVII. 1930 /
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(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Bücher- und bibliotheksgeschichtliche Forschungen in ausländischen Bibliotheken

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84 O. WALDE

der Erskein als Johann Klee hatten ja Verbindungen mit dieser Gegend.
Erskein verwahrte seine Sammlungen im Schloss Schwinge bei Bremen, Klee
war Propst in Bremervörde im Kreise Stade ungefähr in der Mitte zwischen
Hamburg und Bremen. Indes erfüllten sich meine Hoffnungen nur teilweise,
indem ich hier eine Anzahl Bände aus der königlichen Bibliothek auf dem
Hradschin und ferner einige Bücher aus einer sicher gleichfalls im Kriege
geplünderten böhmischen Schlossbibliothek fand. Doch handelte es sich im
Ganzen nur um ein Dutzend Bände, die zusammen 23 Schriften enthalten,
und Einträge welche die spätere Geschichte der geraubten Prager
Bibliotheken aufhellen könnten, konnte ich in diesen Büchern nicht antreffen. Alle
die genannten Bücher sind indes bereits 1663 in den Besitz der Bibliothek
gelangt und bestehen zum wesentlichen Teil aus mathematischer und
astronomischer Literatur, was wahrscheinlich darauf beruht, dass eine in Bremen
oder in der Umgegend wohnende Persönlichkeit, die eine grössere Sammlung
Bücher aus der böhmischen Kriegsbeute von 1648 besass, den zu dieser Zeit
geringen Bestand der neugegründeten Stadtbibliothek an mathematischer
Literatur vermehren wollte und deshalb 1663 diese Bände schenkte.
Jedenfalls haben diese Bücher nicht zu der Stockholmer Bibliothek der Königin
Christine gehört, da ihnen die Buchstabensigna derselben fehlen, sondern
stammen sicher aus Privatbeute in Prag. Die Mehrzahl der Bände stammt
aus dem Teil der Rosenberg-Schwanbergschen Bibliothek, der dem früher
erwähnten Hermann Bulderus gehört hat, was sich daraus erklärt, dass dessen
Büchersammlung zum grossen Teil gerade aus mathematischer und
astronomischer Literatur bestand. Ein paar Arbeiten aus der eigentlichen
königlichen Bibliothek auf dem Hradschin, die Erzherzog Ferdinand1 gehörten,
sind gleichfalls hierher zu rechnen, ebenso ein Band aus der Rosenbergschen
Bibliothek mit Peter Woks Reiterexlibris.

Die interessantesten Nummern der Schenkung von 1663 sind vier Bände
mit prachtvollen Deckelstempeln, welche die Wartenbergschen und
Wittels-bachschen Allianzwappen mit Inschriften enthalten.2 Die Bücher haben
Hans Georg von "Wartenberg, oberstem Erbschenken des Königreichs
Böhmen, gehört und sind sicher bei der Plünderung eines Schlosses in Böhmen,
wahrscheinlich in Prag, mitgenommen worden.3 Nur in zwei dieser Arbeiten

1 Vermutlich Kaiser Ferdinand II. Ferdinand III. führte als Erzherzog den Namen Ferdinand Ernst.

2 Die Inschriften des Deckelstempels lauten: hans George herr zv warttenbergk des alten

GESCHLECHTS OBRISTER ERBSCHENCK DES KÖNIGREICHS BOHEMEN und VON GOTTES GNADEN SABINA GEBORNE
PFALTZGRÄVIN BEY RHEIN HERTZOGIN IN BAYERN GRÄVIN ZV FELDENTZ VND SPONHEIM FRAW ZV
WART-TENBERGK.

3 Hans Georg von Wartenberg Schloss sich 1618 der böhmischen Freiheitsbewegung an und wurde
nach der Schlacht am Geissen Berge landsflüchtig, worauf sein Vermögen beschlagnahmt wurde. Wallén

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