- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVII. 1930 /
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(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Bücher- und bibliotheksgeschichtliche Forschungen in ausländischen Bibliotheken

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90 O. WALDE

liothek auf Schloss Nikolsburg trägt.1 Bücher mit polnischer Provenienz
habe ich in den von mir bisher durchforschten deutschen Bibliotheken nur
selten gefunden, in Kiel nur ein paar, darunter eins, das dem polnischen
Staatssekretär Nicolaus Niewiescinski gehört hat, einem bekannten juristischen
Schriftsteller, der unter der Regierung Sigismunds III. vielfach in
diplomatischen Angelegenheiten verwandt wurde. Mindestens ein Teil seiner
Büchersammlung ist allmählich in die Bibliothek des Prinzen Carl Ferdinand,
Fürstbischofs von Breslau, gelangt, die auf dem Lustschloss Ujasdöw bei Warschau
aufbewahrt und während der schwedischen Besetzung von "Warschau 1656
weggeführt wurde. Der in Kiel gefundene Band aus Niewiescinskis Bibliothek
scheint jedoch nicht von dort zu stammen.2

Die namentlich mit älterer, vor allem theologischer, Literatur besonders
gut versehene Staats- und Universitätsbibliothek in Hamburg ist an
Umfang den zuletzt besprochenen Bibliotheken stark überlegen, und eine
erschöpfende Untersuchung ihrer reichen Schätze dürfte während der relativ
kurzen Zeit, die mir zur Verfügung stand, kaum möglich gewesen sein.
Eine grössere Sammlung Bücher aus der Kriegsbeute besitzt diese Bibliothek
jedoch nicht, so viel konnte ich in der Zeit von ungefähr zwei Wochen
feststellen, während deren ich im Mai 1921 Gelegenheit hatte, die
Büchersammlung daselbst durchzusehen. Immerhin konnte ich über zehn Nummern aus
jedem der beiden Jesuitenkollegien in Erfurt und Heiligenstadt notieren, die
1631 und 1632 vollständig von den protestantischen Heeren ausgeplündert
wurden. In Erfurt hausten hauptsächlich sächsiche Truppen unter dem
Befehl des Herzogs Wilhelm von Weimar. Als schwedischer Resident hielt
sich in Erfurt zu Beginn des Jahres 1632 der Kriegsrat Alexander Erskein
auf, der hier den Grund zu seiner grossen Bibliothek gelegt zu haben scheint.
Ein Teil der in Erfurt und Heiligenstadt geraubten Bücher ist auch nach
Schweden gekommen, jedoch erst in zweiter Hand. Mehrere solche Bücher
befinden sich in der Bibliothek von Magnus Gabriel de la Gardie, und zwar
in dem Teil derselben, den er 1652 in Dänemark aus dem Nachlass von
Stephanius Johannis Stephanius kaufte. Diese Bücher sind also mit Sicherheit
von Dänemark nach Schweden gewandert und nicht, wie man erwarten sollte,
umgekehrt. Ich habe auch in der Kgl. Bibliothek in Kopenhagen viele Bände

1 Der Band enthält Johannes Casa, Latina monimenta (Florentiae 1567) und Flaminii De hominis
felicitate (Lucae 1563). Die Nummer auf dem oberen Schnitt lokalisiert das Buch nach der Dudithschen
Bibliothek. — Das Dietrichsteinsche Exlibris in Kiel ist erwähnt in E. Webers Verzeichnis der deutschen
und dänischen Exlibris in den Büchern der Kieler Universitätsbibliothek (Exlibriszeitschrift, Jahrg. 25,
1915, S. 94).

2 Der Band enthält zwei Arbeiten von Antonio Possevino, darunter sein Apparatus ad philosophiam
(Venet. 1605).

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