- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVII. 1930 /
106

(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Bücher- und bibliotheksgeschichtliche Forschungen in ausländischen Bibliotheken

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106 O. WALDE

Von den in Olmutz gebrandschatzten Bibliotheken, vor allem der des
Jesuitenkollegs, aber auch von denen des Michaelisklosters und der
Domkirche, finden sich Reste in Isaac Vossii Sammlung, zum Teil in mehreren
der Sammelbände, die Vossius anfertigen Hess. Ein Band, der der Mission
des Olmutzer Kollegs in Teschen gehört hat, ist vermutlich bei deren Auf-

lösung in das Mutterinstitut zurückgekommen. Der Olmutzer

Domdechant

Nicolaus Sarcander war aufs eifrigste bestrebt, Jesuiten nach dem
protestantischen Teschen, einem Ort in Österreichisch-Schlesien, zu ziehen, und
um 1610 wurden im geheimen einige Jesuiten väter dorthin gesandt, die hier
bis zum Aufruhr 1618 wirkten.1 Auch scheint Sarcander den Grund zu
einer Bibliothek gelegt zu haben, denn das in Leiden gefundene Buch,
Franciscus Lucas, Romanae correctionis in latinis bibliis editionis Vulgatae
loca insigniora (Antv. 1613) ist von ihm durch seinen Bruder Johann
Sarcander im Oktober 1614 den Jesuiten in Teschen geschenkt und im November
in deren Katalog aufgenommen worden.2

Die reiche Rosenbergsche Bibliothek im königlichen Schloss auf dem
Hradschin hat gleichfalls zu Vossii Sammlung beisteuern müssen. Ich habe
etwa zwanzig Nummern verzeichnet, die mit Peter Wok Rosenbergs
Exlibris oder Supralibros geziert sind, einige Bände auch aus Hermann
Bul-deri Bibliothek, die nach seinem Tode 1612 der Bücherei Georg von
Schwanbergs, dem Erben der Rosenbergschen Sammlungen, einverleibt wurde. Auch
unter Vossii Handschriften finden sich mehrere, die Peter Wok oder seinem
älteren Bruder, Wilhelm Rosenberg, gehört haben.

Ausser den genannten Büchern befinden sich in Vossii Bibliothek eine
Menge, die wahrscheinlich auch zur Kriegsbeute in Böhmen und Mähren
gehört haben und deren Rücken Spuren der Signa der Christinabibliothek
zeigen, wenn auch ihre Provenienz im übrigen unsicher ist. Ein grosser
Teil von Vossii Bibliothek scheint einmal wie erwähnt renoviert und die
Buchrücken gewaschen worden zu zein, wodurch in vielen Fällen alle
solchen älteren Signa beseitigt worden sind. Auf mehreren Büchern kann
man aber doch noch Fragmente der älteren Signaturen erkennen. Möglich
ist auch, dass ein Teil dieser Bücher zu den für die Königin
angekauften Sammlungen gehört hat, aber dies dürfte wohl hauptsächlich für
Handschriften gelten, nicht für Drucke. Auch aus der eigentlichen königlichen

1 KROESS, Geschichte der böhmischen Provinz der Gesellschaft Jesu, 1 (Wien 1910), S. 797 ff.

2 Aus Nicolaus Sarcanders Bibliothek sind mehrere Bücher auf Grund seines Testamentes an ein
geistliches Institut in Olmutz gekommen, solche finden sich hier und da in schwedischen Bibliotheken
(Walde, a.a.O., 1, S. 238 f.). Über Sarcanders eifrige Wirksamkeit für Ausbreitung des Katholizismus in
Mähren siehe Kroess, a. a. O., I, passim.

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