- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVII. 1930 /
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(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Bücher- und bibliotheksgeschichtliche Forschungen in ausländischen Bibliotheken

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110 O. WALDE

adler mit einem K im Schilde aufweist, dasselbe Papierzeichen, das wir so
oft im Vorsatzpapier der für die Rosenbergsche Bibliothek gebundenen
Bücher finden und das wahrscheinlich auf der Rosenbergschen Besitzung
Krummau hergestellt ist, wo sich seit 1572 eine Papierfabrik befand.1

Aus der Rosenbergschen Bibliothek stammen viele der chemischen
Handschriften, von denen die meisten mit einem der von Gilles Sadeler
gestochenen prachtvollen Rosenbergschen Exlibris geziert, andere ausserdem
dem Fürsten Wilhelm gewidmet sind. Dieser war wie sein jüngerer Bruder
Peter Wok ein prachtliebender Herr, der durch seine kostspieligen
Gewohnheiten sein ererbtes Vermögen erschöpft hatte und zwecks
Wiederherstellung seiner Finanzen den im 16. Jahrhundert nicht ungewöhnlichen
Versuch machte, durch zugezogene Alchimisten den nötigen Goldvorrat
herzustellen, jedoch sicher ohne Erfolg.2 Eine Handschrift, die jetzt keine
äusseren Zeichen ihrer Herkunft aus der Rosenbergschen Bibliothek mehr
trägt, ist Cod. Voss. Chym. Fol. 3, aus der sicher ein Rosenbergsches
Folioexlibris entfernt ist. Die Handschrift enthält reichlich alchimistische
Traktate und ist 1585 auf tschechisch von Bawor M. Rodowski z Hustiszan
geschrieben. Im Jahre 1589 wurde sie für 50 Taler veräussert,
wahrscheinlich an Peter Wok oder seinen Bruder.3

Durch die Fortbringung der Rosenbergschen Bibliothek nach Prag L J.
1647 wurde die bereits vorher grosse Sammlung alchimistischer
Handschriften ansehnlich vergrössert, die Kaiser Rudolf II. auf dem Hradschin
angelegt hatte. Die Mehrzahl dieser Handschriften befindet sich jetzt unter
Vossii Handschriften in Leiden, jedoch in vielen Fällen ohne weiteren
Herkunftsvermerk als das Ms unten auf dem Rücken, das sie in die Bibliothek
der Königin Christine verweist. Unter diesen mit Ms bezeichneten
Handschriften finden sich zwei, Codd. Voss. Chym. 4:o 3 & 40, deren früherer
Besitzer Johannes Erici hiess und wahrscheinlich Schwede war, über dessen
Leben mir aber nichts bekannt ist. Vielleicht stand er in Kaiser Rudolfs
Diensten.4

Die nicht-chemischen Handschriften in Vossii Sammlung konnte ich
nur sehr flüchtig untersuchen, aber aus der Literatur ist ja bekannt, dass

1 WALDE, Krigsbyten, 1, S. 321.

2 Siehe hierüber WAGNER, Wissenschaftlicher Schwindel aus dem südlichen Böhmen (in Mitteilungen
d. Vereins f. d. Geschichte d. Deutschen in Böhmen, 16, S. 112—123). Wilhelm von Rosenbergs Interesse
für die Goldmacherei erklärt die vielen chemischen Handschriften in seiner Bibliothek.

3 Diese Handschrift ist häufig von deutschen und tschechischen Forschern ausgenutzt worden,
unter anderen, was Paracelsus betrifft, von Sudhoff, a. a. O., 2, S. 692 f., Nr. 139.

4 Ich erinnere daran, dass eine gedruckte Arbeit in der Bibliothek in Hannover diesem Johannes
Erici gehört hat, der sie 1601 in Prag erwarb (siehe oben S. 102).

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