- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVII. 1930 /
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(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Bücher- und bibliotheksgeschichtliche Forschungen in ausländischen Bibliotheken

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BÜCHER- UND BIBLIOTHEKSGESCHICHTLICHE FORSCHUNGEN 113

Die Landesbibliothek soll im Jahre 1580 gegründet sein. In diesem Jahr
Hess Landgraf Wilhelm IV. von Kassel eine bedeutende Sammlung Literatur
ankaufen. Diese Bücher sind jetzt an ihren in ursprünglich weisses
Schweinsleder gebundenen, mit den Wappen Hessens und Württembergs gezierten
Bänden kenntlich. Aber auch früher haben die regierenden Landgrafen
mindestens eine kleinere Büchersammlung besessen. So findet man mehrere
Bände theologischer Literatur sowie auch historische Werke und
Kriegsliteratur aus Philipps des Grossmütigen Zeit mit langen, auf die Deckel
gestempelten Inschriften und mit Bildern der Reformatoren in Blind- oder
vergoldeten Stempeln. Seitdem ist die Bibliothek ständig durch Ankäufe
und Geschenke vermehrt worden. Zahlreiche Exemplare mit Widmungen
an die einzelnen Landgrafen sind noch erhalten.1 Was die aus Fulda
gekommenen Bücher anlangt, so zeigt sich, dass nicht nur die Bibliothek des
Jesuitenkollegs selbst, sondern auch die des ihm unterstehenden päpstlichen
Seminars geplündert worden ist, da eine Menge Bücher aus verschiedenen
Gebieten der Wissenschaft Inschriften haben, aus denen hervorgeht, dass
sie zu dieser Seminarbibliothek gehört haben, die fast ebenso gut
ausgestattet gewesen zu sein scheint wie die eigentliche Kollegsbibliothek. Als
die hessischen Truppen 1632 Fulda besetzten, das damals eine unter eigenem
Fürstabt stehende freie katholische Stadt war, wurde das ganze Kolleg
vollständig ausgeplündert und die Bibliothek, wie gesagt, fortgeschafft.2
Doch scheint nur ein Teil von ihr für den Landgrafen selbst beschlagnahmt
worden zu sein, während der Rest in private Hände kam. Dies ergibt sich
mit Bestimmtheit daraus, dass noch eine Schenkung von 1890 an die
Kasein grösseres, noch nicht erschienenes Werk sind. Die wichtigsten von Lehmanns Forschungen über Fulda
sind: Franciscus Modius als Handschriftenforscher (in Quellen u. Untersuchungen z. lat. Philologie d.
Mittelalters, Bd. 3), Johannes Sichardus und die von ihm benutzten Bibliotheken und Handschriften (in
derselben Serie, Bd. 4: 1, S. 93—120), Fuldaer Studien (in Sitzungsberichte d. Bayer. Akad. d. Wissenschaften,
phil.-hist. Kl. 1925: Abh. 3; 1927: Abh. 2), Quot et quorum libri fuerint in libraria Fuldensi (in Bok- o.
bibliotekshistoriska studier tillägnade ISAK Collijn, 1925, S. 47—57) und Fulda und die antike Literatur
(in Aus Fuldas Geistesleben. Festschrift 1928, S. 9—23). In derselben Festschrift, S. 24—39, hat Karl Christ
veröffentlicht: Die Handschriftenverzeichnisse der Fuldaer Klosterbibliothek aus dem 16. Jahrhundert.

1 Von älteren Bücherbesitzern, deren Sammlungen wahrscheinlich frühzeitig der Bibliothek der
Landgrafen in Kassel einverleibt wurden, seien genannt, ein Johannes Albertus, der 1581 mehrere Bände
in Padua gekauft hat und wohl mit dem Johannes Albertus Hyperius Marpurgensis identisch ist,
dessen Namenszug wir gleichfalls in mehreren Bänden begegnen, sowie andere Familienmitglieder,
darunter Landgraf "Wilhelms Leibarzt Laurentius Hyperius. Recht grosse Sammlungen haben einem Dr.
jur. utr. Joachim Jungclaus ca. 1620, Lubertus Sartorius, Dr. jur. utr. Jacob Solwechtius, Nicolaus Rodingus
pastor Marpurgi, J. D. Graf zu Kunowitz usw. gehört. Dass z. B. Solwechts Bücher früh in den Besitz der
Landgrafen gelangt sind, geht daraus hervor, dass mehrere von ihnen in Einbände des oben erwähnten
Typus vom Ende des 16. Jahrhunderts mit Hessens und "Württembergs Wappenstempeln auf den Deckeln
umgebunden sind.

2 DUHR, a. a. O., 2:1, S. 410.

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