Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Bücher- und bibliotheksgeschichtliche Forschungen in ausländischen Bibliotheken
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
BÜCHER- UND BIBLIOTHEKS GES CHICHTLICHE_TORSCHUNGEN 119
einem sehr grossen Teil der Bücherei des Jesuitenkollegs in Posen geschenkt,
die 1656 geplündert wurde und mit der Bücherei des Reichsrats Clas Rålamb
nach Uppsala gelangte.1 Auch aus Ludolf von Münchhausens grosser
Bibliothek sind mehrere Nummern nach Marburg gekommen; eine von diesen
stammt von dem Einkauf für Corvey in Bremen 1721, die übrigen sind von
anderen Seiten gekommen. Mehrere Bände sowohl in Kassel wie in
Marburg haben ein Supralibros, das ein Wappen mit einem springenden Hund
und der Jahreszahl 1629 zeigt, und tragen auf dem Titelblatt den Vermerk
»Sum Johannis Henrici Hundt». Sie haben später zur Bibliothek von
Kuno-witz gehört.2
Meine Forschungen in den hessischen Bibliotheken dienten u. a. dem
Zweck, die Teile der grossen Oxenstiernaschen Sammlung aufzuspüren, die
von 1732 an einige Jahre lang in Stockholm verkauft wurde. Leider gelang
es mir auch in Marburg nicht, diesen Büchern auf die Spur zu kommen,
wenn ich von dem Funde eines einzigen Bandes absehe, der den Vermerk
enthält »Ex bibl. Oxenstierniana comparauit Holmiae Kuchenbecker».3 Ganz
ergebnislos waren also meine diesbezüglichen Nachforschungen nicht. Unter
Büchern mit schwedischer Provenienz fand ich übrigens in Marburg einige
Bände, die dem in Helmstedt als Professor tätigen Nicolaus Andreae Granius
Strengnensis (f 1631) gehört haben, dessen wohlversehene Bibliothek nach
seinem Tode der dortigen Akademie zufiel und sich jetzt zum grossen Teil
in Wolfenbüttel befindet. Da die Marburger Universitätsbibliothek auch
mehrere Bücher aus der Bibliothek des berühmten Staatsrechtslehrers
Hermann Conring enthält, so ist wohl anzunehmen, dass sowohl diese als
Granius’ Bücher von Helmstedt dorthin gekommen sind.4
Von Büchern mit dänischen Eigentümernamen notierte ich in Marburg
1 Walde, a. a. O., 2, S. 124 ff. — Die Bücher in Marburg, die Jacob Grodzickis Namen tragen, sind
Claud. Ptolemaeus, De praedictionibus astronomicis (Basel s. a.) und Joh. Crato von Crafftheim, Ordnung
der praeservation : wie man sich zur Zeit der Infection vorwahren soll (Breslau 1585). Diese Bücher scheinen
nicht dem Posener Jesuitenkolleg gehört zu haben.
2 Als Beispiel sei genannt Rerum Bohemicarum antiqui scriptores (Hanoviae 1602, fol.).
3 Der Vermerk ist eingeschrieben in Historiae Francorum ab anno Christi DCCCC ad ann. MCCLXXXV
scriptores veteres XI (Francf. 1596, fol.). Ältere Eigentumsvermerke finden sich nicht, aber auf dem Rücken
liest man die Reste der Nummer (662), unter der das Buch in dem 1732 gedruckten Oxenstiernaschen
Katalog steht.
4 Die Bücher, die Granius gehört haben, sind: Aristotelis Topica (Basel 1545), zusammengebunden
mit Enarrationes in Topica Ciceronis (Argent. 1539); Dio Cassius, Historia Romana ed. Leunclavius (Frankf.
1592); Lucianus, Dialogi coelestes (Basel 1550) und Thomas ab Aquino, Copulata pulcherrima in nouam
logicam Aristotelis (Colon. 1493, fol.). Das letztgenannte "Werk hat folgenden Herkunftsvermerk: »Liber
Nicolai Suenonis Smalandensis. Hunc mihi dono dedit pius et doctus vir Dominus Holgerus Olai Pastor
Ecclü apud Aschar anno [15]87 11 Augusti».
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
