- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVII. 1930 /
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(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Bücher- und bibliotheksgeschichtliche Forschungen in ausländischen Bibliotheken

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BÜCHER- UND BIBLIOTHEKS GESCHICHTLICHE FORSCHUNGEN 123

sich hier einige Bände aus den Jesuitenkollegien in Erfurt und Heiligenstadt
die sicher auch von der Plünderung dieser Bibliotheken in den dreissiger
Jahren des 17. Jahrh. stammen.1 Aus dem Jesuitenkolleg in Hildesheim
oder dem dortigen Kartäuserkloster stammen viele Bände, von denen wohl
die meisten, wenn nicht alle, dem Abte Gerhard Molanus von Loccum
gehört haben.2 Ausser den Büchern von Gerhard Molanus findet man in
Göttingen viele, die seinem Nachfolger, dem Abt Christopher (Just Christoph
Böhmer, Molanus’ Neffe), gehört haben und mit dessen Exlibris versehen sind.3
Aus den bei der Eroberung Wurzburgs durch die Schweden 1631
geplünderten Bibliotheken befinden sich auch in Göttingen einige Bücher. Ein
juristisches "Werk in 25 grossen Foliobänden aus J. H. v. Bulows Bibliothek,
Tractatus juris duce et auspice Gregorio XIII. in unum congesti (Venet.
1584), ist mit dem grossen Supralibros des Fürstbischofs Julius Echter
geschmückt und zeigt auf dem Schnitt seinen eingestempelten Namen und
die Jahreszahl 1585 resp. 1586. Geyler von Keysersberg, Narrenschiff
(Strassb. 1510, fol.) hat gleichfalls Julius Echters grosses Supralibros und
auf dem Schnitt die Jahreszahl 1578, in welchem Jahre das Buch erworben
oder für seine Bibliothek gebunden wurde.4 Ein paar Bände stammen aus
der Würzburger Universitätsbibliothek.5 Aus dem Würzburger
Jesuitenkolleg stammt Lactantius, Opera (Basel 1563, fol.) mit dem Vermerk
»cor-rectus» auf dem Titelblatt, das Buch ist für den Schulgebrauch korrigiert
oder zensuriert.0 Aus der Bibliothek des früher erwähnten grossen Bücher-

dis Octobris [Geschrieben von G. C. Gebauer?] — Die übrigen Bücher aus dem Fuldaer Jesuitenkolleg
sind: Lazari Bayfii Annotationes in legem II (Basileae 1541), gekauft für das Kolleg 1599, und Veterum
poe-tarum carmina selecta (Colon. Agr. 1596). Aus der Seminarbibliothek stammt Commentarii Collegii
Conim-bricensis in libros de generatione et corruptione Aristotelis (Mogunt. 1599).

1 Erasmus Reinholdus Salueldensis Prutenicae tabulae coelestium motuum (Tubingae 1551) ist 1630
der Bibliothek des Erfurter Jesuitenkollegs einverleibt worden, doch ist der diesbezügliche Vermerk
ausgekratzt. Das Buch hat später dem bekannten Hamburger Sammler Joh. Alb. Fabricius gehört. Agenda
ecclesiae Moguntinensis (Mogunt. 1599) ist 1612 für das Erfurter Kolleg erworben worden und mit J. H. v.
Bulows Bibliothek nach Göttingen gelangt. — Aus der Lüneburger Ritterakademie stammt Arnobius Afer,
Commentarii in omnes Psalmos (Basel 1560), 1585 für das Jesuitenkolleg in Heiligenstadt gekauft.

2 Von anderer Seite, aber sicher auch aus der Kriegsbeute ist ein anderes "Werk des Hildesheimer
Jesuitenkollegs nach Göttingen gekommen: Johannes Genesius Sepulveda, Opera omnia (Colon. Agr. 1602),
Dieser Band wurde 1725 von Chr. Ofschütz auf der Auktion nach dem Tode des mecklenburgischen Rates
B. Kien in Schwerin gekauft.

3 Ein solches Exlibris findet sich z. B. in Joh. Jac. Cramer, De arce exteriore templi secundi (Lugd.
Bat. 1697), und in Joh. Meursii Res Belgicae (Lugd. Bat. 1614).

4 Vgl. Valde, a. a. O., 1, S. 111.

5 Johannes Stoeffler, In Procli Diadochi Sphaeram mundi commentarius (Tub. 1534, fol.) mit einem
ausgekratzten Exlibris (wahrscheinlich dem von J. G. v. Verdenstein) und dem ausgelöschten Vermerk
Bibliotheca Acad. Herbip., der aber doch von dem kundigen Leser entziffert werden kann. Venantius
For-tunatus, Carmina (Venet. 1573) hat gleichfalls diesen letzteren Herkunftsvermerk.

6 Hat folgende Herkunftsvermerke : 1. Liber Collegii Herbipolensis Societatis Jesu. 2. Nunc Jofs
9 — 3O396. Nord, tidskr. för bok- och biblioteksväsen ig30.

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