- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVII. 1930 /
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(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Bücher- und bibliotheksgeschichtliche Forschungen in ausländischen Bibliotheken

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BÜCHER- UND BIBLIOTHEKSGESCHICHTLICHE FORSCHUNGEN 125

Die in Göttingen befindlichen Bücher aus Heinrich Rantzaus Bibliothek
sind schon in der allgemeinen Übersicht über die Prager Beute erwähnt
worden. Als Zeugnisse der ausserordentlich regen Verbindungen Rantzaus mit
den Gelehrten seiner Zeit findet man in zahlreichen Bibliotheken in
Deutschland und Skandinavien viele Exemplare seiner eigenen oder auf seine Kosten
herausgegebener Arbeiten, die schriftliche Widmungen enthalten und auf
deren Deckel häufig sein Name, seine Titel und sein Alter in Gold
gestempelt sind. Auch in Göttingen begegnen wir mehreren solchen
Dedikations-bänden. So ist Rantzaus Catalogus imperatorum regum etc. qui artem
astro-logicam amarunt (Lips. 1584) Levinus von Borschi, einem Rate des Herzogs
von Braunschweig dediziert; die Epistolae consolatoriae ad Henricum
Ranzo-vium (Frankf. 1593) sind Anton Fugger, Freiherrn zu Kirchberg und
Weissen-horn, geschenkt; eine andere Auflage desselben Werkes enthält eine
schriftliche Widmung an Otto von Hoim; ein Band, der Rantzaus Diarium sive
calendarium romanum (Hamb. 1594) und Begräbnisschriften über Nils Kaas
u. a. enthält (gedruckt in Leipzig 1594), ist Johann Wilhelm von Waijern,
dem Vorsteher der Lüneburger Ritterakademie (Kloster St. Michael)
gewidmet, mit deren Bibliothek das Buch später nach Göttingen gekommen ist.

Ausser den Bänden der Prager Beute aus Heinrich Rantzaus und Georg
Pontanus von Breitenbergs Bibliotheken sowie denen aus Strahov finden
sich in Göttingen eine geringe Anzahl Bände, die mit den in Böhmen und
Mähren geplünderten Bibliotheken in Verbindung stehen. Eine tschechische
Übersetzung von Thomas a Kempis, De imitatione Christi1 hat eine
ausgelöschte Inschrift eines, vermutlich böhmischen, Jesuitenkollegs, von dem sie
1612 erworben wurde. Die Göttinger Bibliothek ist auch ziemlich gut mit
älterer tschechischer theologischer Literatur versehen, vor allem aus den
ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts, und hierunter dürfte sich wohl
auch manches Kriegsbeutestück befinden. Aus der königlichen Bibliothek
in Prag kann ein Exemplar von Jakob Horstius, De aureo dente maxillari
pueri Silesii (Lpz. 1595) stammen, das eine gedruckte Widmung an Rudolf
II. enthält. Da das Buch ein eleganter brauner Lederband ist mit reichen
Goldpressungen und dem kaiserlichen Wappen mit dem Doppeladler, so ist
es wahrscheinlich das Widmungsexemplar selbst. Aus der
Dietrichstein-schen Bibliothek auf Schloss Nikolsburg stammt Antonius Mizaldus,
Alexi-kepus, seu auxiliarius hortus (Paris 1565),2 das später Kielmansegg, Lauren -

1 O nåsledowånj Pana Krysta (Praha 1598).

2 Obgleich ich keine bestimmten Beweise im Buche selbst gefunden habe, wage ich anzunehmen,
dass es zu der Bibliothek von Jac. Conrad Praetorius gehört hat, die 1625 in Brunn versteigert wurde und
an Kardinal Dietrichstein kam. Praetorius hatte auf Studienreisen in seiner Jugend auch Paris besucht

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