Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Bücher- und bibliotheksgeschichtliche Forschungen in ausländischen Bibliotheken
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BÜCHER- UND BIBLIOTHEKS GESCHICHTLICHE FORSCHUNGEN 131
Mehrere Bände haben ein Exlibris in Holzschitt für einen Arzt Johannes
Racebergius.1
Von Büchern, die mit den schwedischen Plünderungen in Verbindung
stehen, habe ich abgesehen von den Würzburger Bibliotheken nicht T/iel in
Götha gefunden. Ein Band hat zu der gräflich Solms’schen Bibliothek auf
Sonnewalde gehört,2 ein anderer trägt das Supralibros von König
Sigismund II. August von Polen und die in Büchern aus seiner Bibliothek
gewöhnliche Inschrift auf dem Hinterdeckel.3 Aus einer anderen polnischen
Bibliothek, und zwar der von den Schweden 1656 auf dem Lustschloss Ujasdow
erbeuteten, die der Sohn Sigismunds III., der Fürstbischof von Breslau, Carl
Ferdinand, besessen hat, können ein paar Bände stammen, von denen der
eine dem polnischen Staatssekretär Nicolaus Niewiesczinski,4 der andere dem
in Breslau wohnhaften Büchersammler Georg Serack von Hartenfeis5 gehört
hat. Beider Bibliotheken kamen teilweise in Carl Ferdinands Sammlung,
die teils in die Kgl. Bibliothek zu Stockholm, teils in schwedischen
Privatbesitz, vor allem an den Reichskanzler Erik Oxenstierna gelangte.6 Mit
der Dietrichsteinschen Bibliothek auf Schloss Nikolsburg kam auch eine
Anzahl Bücher, die einem Giacomo Malipiero (lat. Jacobus Maripetrus)7
gehört haben, ob aber alle Bücher, in denen sein Namenszug zu finden
ist, auf diesem Wege gekommen sind, ist mir nicht bekannt.8 Ein in
Gotha gefunderer Band mit seinem Namen9 hat weder das Exlibris der
Dietrichsteinschen Bibliothek noch die Rückensigna der Christinabibliothek
und ist wohl nicht als Kriegsbeutestück hierher gelangt. Ein Buch aus dem
Jesuitenkolleg in Heiligenstadt mit dem Gothaer Stempel von 1799 stammt
vielleicht von der 1632 vorgenommenen oder einer späteren Plünderung dieser
1 Nicht in "Warnecke. Als Beispiel für Bücher mit diesem Eigentümerzeichen sei Laur. Gambara,
Res sacrae (Antv. 1577) genannt.
2 Ciro Spontone, La Corona del principe (Verona 1590) mit dem Namenszug des Grafen Otto von
Solms, Sonnewalde 1590.
3 Hieronymus Schiurpf, Consilia juris (Frankf. 1551, fol.). Spätere Herkunftsvermerke sind
ausgeschnitten.
4 Edward "Wotton, De differentiis animalium (Lutet. Paris. 1552, fol ), erworben von N. 1589.
5 Jean Chaumeau, Histoire de Berry (Lyon 1566, fol.), erworben von Serack von Hartenfels 1601.
6 Siehe hierüber STÄLDE, a. a. O., 2, S. 44—57.
7 Über diesen Venetianer, der 1572 Rat des Grafen Julius von Salm-Neuberg war, siehe Walde, a. a.
O., 1, S. 257 f. und Collijns Besprechung meiner Arbeit in NTBB, 1916, S. 315.
8 Seuffert hat in seinem geschichtlichen Überblick über die ältere Nikolsburger Bibliothek
(Bibliothek und Archiv auf Schloss Nikolsburg in Mähren vor 1645, in Zeniralblatt f. Bibl.-wesen, Jahrg. 42
(1925), S. 299 f.), keine näheren Aufschlüsse über den Erwerb der Bibliothek von Malipiero geben können als
die, welche ich nach den Büchervermerken selbst in meiner Untersuchung mitgeteilt habe. Aus
archivali-schen Quellen scheint also nichts über deren Geschichte zu entnehmen zu sein.
9 Sebastiano Erizzo, Discorso sopra le medaglie di gli antichi (Vinegia 1568).
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