- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVII. 1930 /
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(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Bücher- und bibliotheksgeschichtliche Forschungen in ausländischen Bibliotheken

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132 O. WALDE

Bibliothek.1 Aus dem Jesuitenkolleg und verschiedenen Klosterbibliotheken
in München sind mehrere Bände vorhanden, die aber wider Erwarten keine
Kriegsbeutestücke sondern später ausgeschiedene Dubletten der Münchener
Hof- und Staatsbibliothek sein dürften.

Eigentümlicherweise scheinen nach Götha nicht unbedeutende Reste
einer älteren dänischen Privatbibliothek gekommen zu sein, die dem
Professor an der Kopenhagener Universität Nicolaus Theophilus gehört haben.2
Einige seiner in Götha befindlichen Bücher enthalten den Namenszug des
Eigentümers, andere nur Bemerkungen unten auf dem Titelblatt in seiner
eleganten Handschrift.3 Vielleicht war auch ein Exemplar von Joh.
Ravi-sius, Epistolae (Lugd. 1559), das einen Einband von ausgesprochen
dänischem Typus hat, in Theophilus’ Besitz.4 Von anderen Büchern mit
dänischer Provenienz mag eins erwähnt werden, das Stephanius Joh. Stephanius
in seiner Jugend gehört hat und von ihm 1624 in Hamburg gekauft ist.5
Nach Götha ist das Buch mit den Ankäufen gekommen, die bei der
Versteigerung der Bücher des gelehrten Orientalisten Prof. Carl Aurivillius in
Uppsala gemacht wurden, aus dessen für seine Zeit sehr wertvoller und
umfangreicher Büchersammlung ich in Götha etwa zehn Nummern und zwar
seltene Auflagen griechischer und lateinischer Schriftsteller u. a., verzeichnet
habe.6 Abgesehen von den Büchern des Aurivillius begegnet man in Götha

1 Julius Nigronus, Orationes (Moguntiae 1610).

2 Siehe über ihn Rørdam, Kjøbenhavns Universitets Historie^ 2, S. 632—638. — Nicolaus
Theophilus war 1541 in Flensburg geboren, hatte gründliche Studien an deutschen Universitäten betrieben und
war als Dozent der Jurisprudenz an der Universität Jena angestellt gewesen. Später stand er in Diensten
des Landgrafen Wilhelm von Kassel und heiratete dort die Tochter eines landgräflichen Stallmeisters.
Kürzere Zeit war er auch bei Herzog Magnus von Schweden, dem Bruder Erichs XIV. angestellt. Als
hessischer Hofrat wurde er auf einer Gesandtschaft mit dem Kanzler Nils Kaas bekannt und durch ihn
1580 als Professor der Rechtswissenschaft an die Universität Kopenhagen berufen. Er starb 1601. Dass
seine Bücher nach Thüringen gekommen sind, erklärt sich vielleicht aus seiner Ehe mit der hessischen
Stallmeistertochter. Er scheint keine Kinder hinterlassen zu haben.

3 Eins der Bücher von Nie. Theophilus, Arngrimr Jonae, Brevis commentarius de Islandia (Hafn.
1593), enthält eine schriftliche "Widmung des Verfassers.

4 Das Buch ist 1580 für eine Person mit den Initialen MMD gebunden. Derselbe Bandtypus, der
gewiss von einem Kopenhagener Buchbinder stammt, findet sich nicht selten bei den Büchern von Anders
Sörensen Vedel.

5 Das fragliche Buch ist die 1476 bei den Michaelisbrüdern in Rostock gedruckte Auflage von
Lactantius, De divinis institutionibus. Das Buch hat folgende Herkunftsvermerke: 1. Johannes Mariagr.
Christ, fi. 2. Stephanus Johannis f. Hafniensis Danus Hamburgi coemit MDCXXIVdie 15 Septembris. 3. J.
S. Winslow, Lundini, 2. Augusti, 1700. 4. Carl Aurivillius. Stockholm 1771.

6 Einige dieser Bände sind büchergeschichtlich sehr interessant. Eine Geographia nubiensis arabice
(Romae 1592) ist im Aug. 1692 von J. G. Sparfvenfelt in Rom erworben und 1789 aus Carl Aurivillius’
Bibliothek in die von L. Kulenkamp übergegangen. Aristoteles, Opera (Basel 1550, fol.) hat mehrere
interessante Herkunftsvermerke, u. a. ist das Werk durch mindestens drei Generationen der Familie Aurivillius
vererbt worden.

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