- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVII. 1930 /
200

(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Från bok- och biblioteksvärlden - Island. Island-Ausstellung in der Staats- u. Universitäts-Bibliothek in Hamburg. Av G. Wahl

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200

FRÅN BOK- OCH BIBLIOTEKSVÄRLDEN

isländische Recht — Altisländische
Literaturdenkmäler. Handschriften und gedruckte
Bücher, bildliche Darstellungen und
Kunstgegenstände, wie isländischer Gold- und
Silberschmuck, Holzschnitzereien und dergl.
geben ein anschauliches Bild der
Hamburgisch-isländischen Beziehungen und der
isländischen Kultur- und Geisteswelt. Durch
ausführliche Beschriftungen wird die
Bedeutung eines jeden Gegenstandes erläutert. Der
eigene Besitz der Staats- und
Universitäts-Bibliothek ist durch zahlreiche Leihgaben
hamburgischer und auswärtiger Institute
vervollständigt. Durch Urkunden und
Aktenstücke, Kassen-, Rente-, Einnahme- und
Ausgabe-Bücher, Instruktionen für Unterhändler,
diplomatische Berichte und amtliche
Korrespondenzen aller Art aus vier Jahrhunderten
— eine Leihgabe aus dem Hamb.
Staatsarchiv — wird das Wirken der
Islandfahrerbrüderschaft und der Handelsverkehr mit
Island in seinem schicksalsreichen Verlauf
dokumentarisch belegt. Aus den
Beschreibungen hebt sich eine Qualiscunque
Descriptio Islandiæ heraus, die reichen
Aufschluss über Island und seine Bewohner nach
den verschiedensten Richtungen hin gibt. Sie
ist die einzig bekannte Handschrift dieses
Werkes und ging 1749 aus dem Besitz
Zacharias Conrad von Uffenbachs, der sie 1711 aus
dem Nachlass des Kopenhagener
Bibliothekars Marcus Meibom erworben hatte, in den
des Hamb. Professors Johann Christian "Wolf
über; von ihm wurde sie der Bibliothek
geschenkt. Der Verfasser der Descriptio ist,
wie Fritz Burg in seiner Ausgabe
(Veröffentlichungen aus der Hamburger Staats- und
Universitäts-Bibliothek, Hrsg. von Gustav
Wahl. Bd 1. Hamburg 1928) nachgewiesen
hat, Sigurður Stefánsson, Rektor der Schule
zu Skalholt, die Entstehungszeit des bisher
verloren geglaubten Werkes die Zeit zwischen
dem 9. Mai 1593 und Mitte 1597.
Bemerkenswert ist das nur in dem Exemplar der
Preussischen Staatsbibliothek zu Berlin erhaltene
niederdeutsche Gedicht »Van Ysslandt» des
Hamburger Schiffers Gories Peerse
(Hamburg 1594), das zwar als »fyrsta Þyzk lysing
á Íslandi eptir sjónarvott» (erste deutsche
Beschreibung von Island nach eigener
Anschauung) in unsern Tagen von berufener
Seite anerkannt worden ist, aber seinerzeit
wegen seiner Lügenmären den patriotischen
Zorn der Isländer erweckte und Arngrimur
Jónsson zur Abfassung seiner Abwehrschrift:
»Brevis commentarius de Islandia»
veranlasste. Die Abteilung: Island im
Kartenbild lässt die phantastischen,
wirklichkeitsfernen Vorstellungen erkennen, die man sich
in den Zeiten des Mittelalters und darüber
hinaus von der ultima Thule, von ihrer Lage
und ihrer Form machte. Die verschiedenen
Typen der Darstellung, wie der
Clavus-Donis-Typ, der Typus der Carta marina des
Olaus Magnus, sind durch Belegexemplare,
darunter die lateinische Übersetzung von
Ptolemäus’ Weltbeschreibung durch Nicolaus
Germanus Ulm 1482, in einem ganz auf
Pergament gedruckten Exemplar mit kolorierten
Karten, vertreten. Unter den frühesten
isländischen Drucken ragen die erste
isländische Bibel von 1584, ein Meisterwerk
Guðbrandur Þorlákssons, und das
isländische Gebetbuch von 1576, das ebenfalls
von Bischof Guðbrandur stammt und nur in
dem einzigen Hamburger Exemplar bekannt
ist, hervor. Den isländischen
Rechtsquellen, den Grágás, Járnsida, Jónsbók, und
ihren Ausgaben ist ein weiterer Abschnitt
gewidmet. Den breitesten Raum nehmen
naturgemäss die altisländischen
Literaturdenkmäler ein. Die Dichtung der
Skalden, die Eddalieder und die Gattung der Saga
werden in Sammlungen, Einzelausgaben und
Übersetzungen, in Nachbildungen von
Handschriften oder Drucken vor Augen geführt.
Das geschriebene und gedruckte Wort wird
durch die von dem Hamburger Künstler
Claus Wrage 1926 geschaffenen und auf der
Holm-Presse gedruckten Holzschnitte zum
Wölundlied wirkungsvoll unterstützt.

Mit der Ausstellung ist zur Vertiefung ihrer
Wirkung auf die Beschauer eine
Handbibliothek der wichtigsten Islandliteratur, wie
weiterer Literaturproben,literarhistorisch-kritischer
Werke und Schriften über Island verbunden, die im
Ausstellungssaal zur sofortigen Benutzung für
jedermann bereitsteht.

Diese Ausstellung hält ihren Blick nach
zwei Seiten gerichtet: sie will unter einem
besonderen Aspekt ein Stück heimatlicher
Vergangenheit lebendig machen, und sie will
eine Brücke schlagen zu der Geisteskultur
des stammverwandten Brudervolkes im
Norden, mit dem das deutsche Volk von ältesten
Zeiten her so viele Berührungspunkte hat.

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