Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Comité International des Bibliothèques. 3:e session. Stockholm 20—21.8. 1930. Actes - XII. Bericht des Dr. H. Fuchs
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Annexe XII.
Bericht von Dr. H. Fuchs, Berlin.
Ich habe von einem Unternehmen zu sprechen, das für die deutschen
Bibliotheken von der grössten Bedeutung sein dürfte, da es nicht nur das Ende
jahrzehntelanger Arbeit darstellt, sondern gleichzeitig auch den Ausgangspunkt für neue, nicht
minder bedeutsame Arbeiten, nämlich von der Drucklegung des Gesamtkatalogs
der Preussischen wissenschaftlichen Bibliotheken. Ich denke, Sie kennen alle diesen
Katalog, der auf mehr als 2 V2 Millionen Zetteln, in einer alphabetischen Reihe, die
Titel aller Bücher verzeichnet, die sich im Besitz der Preussischen Staatsbibliothek
in Berlin und der zehn Preussischen Universitätsbibliotheken befinden, und der im
Hinblick auf die Zerstreuung der Bücherbestände auf den deutschen Bibliotheken
für uns ein Arbeitsinstrument von unschätzbarem Werte darstellt.
Schon im Jahre 1913, noch ehe das Manuskript beendet war, war die Drucklegung
des Gesamtkatalogs eine beschlossene Sache, da man sich darüber klar war, dass nur
dann ein Maximum an Nutzen aus ihm gezogen werden könnte, wenn er gedruckt
vorläge. Der Krieg Hess damals leider diesen Plan scheitern. Im Jahre 1925, als der
Krieg beendet und seine schlimmsten Folgen überwunden waren, tauchte der Gedanke
der Drucklegung von neuem auf, diesmal mit grösseren Aussichten auf Erfolg. Am
1. April d.Js. ist mit der Drucklegung denn auch tatsächlich begonnen worden.
In der Gestalt, die der Gesamtkatalog nach den Beratungen der letzten Jahre
haben wird, wird er die Titel aller Bücher umfassen, die vor dem 1. Januar 1930
erschienen sind, soweit sie sich im Augenblick der Drucklegung jedes Bandes im Besitz
einer der beteiligten Bibliotheken befinden. Ausgeschlossen davon werden lediglich
sein die rein orientalischen Schriften, die Musikalien, die Universitäts- und
Schulschriften und die geographischen Karten, jedoch mit Ausnahme der Atlanten, die
einen, weil es von ihnen bereits deutsche Gesamtverzeichnisse gibt, wie z.B. die
Universitätsschriften, die andern, weil für sie Spezialgesamtkataloge in Aussicht genommen
sind. Abweichend von dem ursprünglichen Plan ist die Zahl der beteiligten
Bibliotheken vermehrt worden um die Bibliotheken der vier Preussischen Technischen
Hochschulen und der beiden grossen Bibliotheken in München und Wien. Jedoch
werden die beiden letzteren, die Bayerische Staatsbibliothek und die
Nationalbibliothek in Wien ihren Besitz als solchen nur soweit kennzeichnen, als er mit dem der
Preussischen Bibliotheken identisch ist.
Der Gesamtkatalog wird in Bandform erscheinen, jeder Band in einem Umfang
von 600—700 Seiten ungefähr, jede Seite zu zwei Kolumnen, in einem
Gross-Quarto-Format von 25 X 35 cm. Alle Titel, sei es mit oder ohne Verfasser, werden in eine
alphabetische Reihe eingeordnet werden, entsprechend den Grundsätzen, die hierfür durch
die in den Preussischen Bibliotheken und seit einiger Zeit auch in den österreichischen
Bibliotheken allgemein in Aufnahme gekommenen Preussischen Instruktionen für
die alphabetischen Kataloge festgelegt sind. Nur die Zeitschriften werden an einer
Stelle unter dem Ordnungswort »Zeitschriften» zusammengestellt werden, jedoch
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