- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XIX. 1932 /
110

(1914-1935)
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Sidor ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

110 HILDEGARD ZIMMERMANN

Gruppe der Einblatt-Holzschnitte von 1547 bis 1551 abrückt. Indessen ist
die stilistische Verwandtschaft der Chronik-Holzschnitte mit ihnen so eng,
dass kein Zweifel daran sein kann, dass hier noch der gleiche Zeichner am
Werke sein muss. Es handelt sich um zwei Folgen von Fürstendarstellungen,
deren eine aus fünf Reiterbildnissen besteht, während die zweite sechzehn
Zusammenstellungen von Fürsten und ihren Gattinnen in Dreiviertelfiguren
hinter Brüstungsstreifen mit beigefügten Wappen gibt. In reichen Rüstungen,
bzw. in modischer Tracht der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts
erscheinen die Dargestellten als würdebewusste, aber etwas steifleinene
Theaterfigurinen, die in immer wiederholten Abdrücken wechselnd durch die
Jahrhunderte bald diese, bald jene Mitglieder der Herrscherhäuser darstellen,
deren Stammesgeschichte die Chronik in ähnlich naiver Weise erzählt. Diese
Fürsten aber erscheinen als allernächste Verwandte der kurfürstlich
sächsischen Familie auf der grossen Illustration des Lutherliedes oder der in dem
Interimsblatt um den heiligen Franziskus versammelten Gläubigen. Zudem.
sind in der Magdeburger Buchillustration der fünfziger Jahre verschiedene
Arbeiten des Meisters kenntlich, die eine Verbindung von den frühen zu
den späten Werken herstellen. Und als wichtigstes Glied fügt sich hier
ferner, vermutlich in den Jahren um 1570, ein wiederum bezeichneter
Holzschnitt ein: das Halbfigurenbildnis des seit 1566 als erster evangelischer
Verwalter des Erzstiftes Magdeburg eingesetzten (späteren Kurfürsten) Joachim
Friedrich von Brandenburg.1

Aus dem Jahre 1578 ist nun von G. Deneke2 in Magdeburg die
urkundliche Erwähnung eines Holzschneiders (? die genaue Fassung der
Bezeichnung ist nicht wiedergegeben) Bastian Palm nachgewiesen worden, leider
ohne eine Angabe des Fundorts, sodass heute das urkundliche Material nicht
mehr zur Hand ist und weiteres auch im Magdeburger Archiv einstweilen
nicht bekannt wurde. Dennoch darf wohl die Identifizierung des in seinem
Werke in Magdeburg in der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts
festgestellten Monogrammisten B P mit dem erwähnten Bastian Palm
vorgenommen werden, sodass aus dem fast unübersehbaren Massengrab, zu dem
der Begriff »Cranach-Werkstatt» in der Kunstgeschichte allmählich geworden
ist, nun ein Meister mit Namen und Werk sich wieder erhebt, der jedesfalls
für Magdeburg eine nicht zu unterschätzende lokale Bedeutung und in der
Geschichte des sächsischen Holzschnitts eine immerhin beachtliche Stelle innehat.

1 Vgl. die Wiedergabe in: Geisberg, Buchillustration IV.

2 Magdeburgische Bildhauer der Hochrenaissance und des Barock (Dissert., Halle
1911), S. 156-157, und in Geschichtsblätter f. Stadt u. Land Magdeburg, 45 (1910), S. 331.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 16:13:27 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/bokobibl/1932/0118.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free