- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XIX. 1932 /
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(1914-1935)
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224 BRUNO CLAUSSEN

bei den übrigen lässt sich, wenn sie noch im ursprünglichen Einband sind,
feststellen, dass das Register später eingeheftet ist. Für das spätere
Erscheinen spricht auch, dass das Register in der Type 2 der
Michaelisbrüder gedruckt ist, während das Hauptwerk mit der Type 5 ausgeführt ist,
was in jener Zeit und besonders bei den Michaelisbrüdern als
ungewöhnlich zu bezeichnen ist. In diesem Register tritt auch ein Rubrikzeichen auf,
welches in den älteren Drucken der Michaelisbrüder fehlt, aber im Missale
Swerinense1 sich wieder findet. Von den beiden Exemplaren des
Bernardus, welche die Universitäts-Bibliothek Rostock besitzt, fehlt dem einen das
Register, während es im zweiten vorhanden ist. Dieses Exemplar ist
dadurch interessant, dass sich der Besitzer des Bandes vorne vier
Pergamentblätter hat einbinden lassen, auf die er den lateinischen Text des Hohen
Liedes schrieb, um ihn jederzeit beim Gebrauch des Kommentars zur Hand
zu haben. Am Ende dieser Niederschrift vermerkt er: »Finit, p. f. Ja.
Un-gelinghe. 1487 Mauri. abbt.»2 Diese Pergamentblätter, deren erstes leeres
Blatt auf den Holzdeckel des Bandes aufgeklebt ist und als Vorsatz dient,
sind, wie man deutlich sieht, bereits beim Einbinden des Druckes mit
hineingebunden worden. Der Band kann also frühestens 1487 gebunden
worden sein. Dagegen ist deutlich erkennbar, dass auch in diesem Band das
Register erst nachträglich eingeheftet ist. Da es sich offenbar um einen
Rostocker Einband handelt, können wir annehmen, dass das Register zum
Bernardus 1487 noch nicht gedruckt war. Wir kommen also auf eine
Druckertätigkeit der Michaelisbrüder, die nach dem Jahr 1487 liegen muss.
Im Jahre 1489 wird wieder ein Johann Snell in Rostock immatrikuliert.
Könnten wir beweisen, dass dieses der Drucker Johann Snell war, wofür
eine grosse Wahrscheinlichkeit spricht, so liesse sich damit die dritte
Druckperiode der Michaelisbrüder auf das Jahre 1489 festlegen und wir hätten
zugleich einen Beweis dafür, dass Johann Snell der Drucker der
Michaelisbrüder war. Aber leider ist der Beweis hierfür heute noch nicht möglich.
Vielleicht gelingt er durch die zeitliche Festlegung des Missale Swerinense,
welches ich auch dieser Druckperiode der Michaelisbrüder zuweisen möchte.
Dazu müsste eine genaue liturgische Untersuchung des Missale
vorgenom-men werden, zu der mir die Fachkenntnisse fehlen.3 In die Lebensgeschichte

1 Veröffentlichungen der Gesellsch. f. Typenkunde, Taf. 658.

2 Es dürfte sich um den am 5. Dezember 1485 in Rostock immatrikulierten Iasperus
lungeling de Brandenborch handeln (Matrikel, I, S. 243 b).

3 Albert Schönfelder, Die Agenda der Diözese Schwerin von 1521 (Paderborn 1906),
S. vi, setzt das Missale in das Jahr 1492. Der Beweis scheint mir aber nicht erbracht zu
sein, da die Blätter mit der 1492 in der Diözese Schwerin eingeführten Praesentatio beatae
Mariae virginis später eingefügt sein können.

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