Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Seefabeltiere von Giovanni Andrea Maglioli und Christoph Jamnitzer. Von Lotte Pulvermacher, Berlin
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
SEEFABELTIERE VON GIOVANNI
ANDREA MAGLIOLI UND
CHRISTOPH JAMNITZER1
Von
LOTTE PULVERMACHER, Berlin
IN CHRISTOPH JAMNITZERS »Neüw Grottesken Buch, Inventirt
gra-dirt vnd verlegt Durch Christoph Jamnitzer Burg: vnd Goltsch: in
Nürnberg . . . Anno 1610» (3 Kupfertitel, 4 S., 58 (bzw. 59) BL, Staatl.
Kunstbibliothek, Berlin, Kgl. Bibliothek, Stockholm) befindet sich eine
zusam-menhängende Gruppe von 6 Bl. mit je 4 O valen (52 : 72 mm.), die, bis auf 6
Ausnahmen, die Darstellung eines Putto auf einem Seefabeltier enthalten
(Andresen 57—62).
Die Fabelwesen sind Mischgestalten verschiedenster Art, neben tiblichen
Delphinen tragen sie Hunde-, Löwen-, Pferde- oder Schlangenköpfe. Auf
ihnen reitelt, sitzt oder liegt ein kleiner Putto, packt das Tier oder halt in
der Hand einen Zweig, eine Lanze, Fackel oder ähnliches, Gegenstände, die
häufig die ovale Rahmung überschneiden. Im Vordergrund sind die
Wel-len, wie zu kompakten Wolkenstreifen geballt, bewegt, im Hintergrund
deu-ten nur Häkchen oder Striche das "Wasser an; am Horizont erscheinen
zu-meist, ganz skizzenhaft angedeutet, die Konturen eines Stadtbildes.
Suchen wir in der gleichzeitigen deutschen Graphik nach ähnlichen
Seefabeltieren, so treffen wir zwar häufiger auf Darstellungen von
Delphinen mit Putten, z. B. bei Kilian, den Punzenstechern, im Kreise von M.
Ka-ger, finden aber nicht diese grottesken Umbildungen der verschiedensten
Landtiere zu Seewesen. — Dagegen scheinen mir die Vorbilder fur diese
Jamnitzer-Folge in den Stichen des Italieners Maglioli zu suchen zu sein.
1 Dieser Aufsatz gehört der Prof. Walter Friedländer zum 60. Geburtstage am
10.3. 1933 überreichten Manuskript-Festschrift an.
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>